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Grundlagenuntersuchungen zur Verminderung der Emissionen gesundheitsgefährdender Stoffe (insbesondere Feinstaub) und klimarelevanter Gase aus der Landwirtschaft

Fachliche Zuordnung Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27583001
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die landwirtschaftliche Produktion ist mit unerwünschten externen Effekten verbunden, die zu Umweltund Gesundheitsschäden führen können. Luftschadstoffe wie z.B. Feinstaub führen zu Atemwegs-, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder zu vorzeitigem Tod beim Menschen. Ammoniak wirkt einerseits auf Ökosysteme und Biodiversität, andererseits als Vorläufersubstanz für sekundäre Aerosole auch auf die menschliche Gesundheit. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden für die Bundesländer Baden-Württemberg, Brandenburg und Niedersachsen Reduktionsmaßnahmen für landwirtschaftliche Schadgasemissionen untersucht. Dabei standen die Emissionen von Ammoniak und Feinstaub im Vordergrund. Hierfür wurde das ökonomisch-ökologisches Regionalmodell EFEM, das auf einem Bottom-up Ansatz basiert, erweitert. Anhand von Auswertungen wissenschaftlicher Untersuchungen und durch Expertenbefragungen wurden Emissionsfaktoren für die einzelnen Schadgase ermittelt und in EFEM integriert. Durch Modellszenarien wurden verschiedene Minderungsmaßnahmen für Ammoniak und Feinstaub untersucht. Die mit Hilfe von EFEM ermittelten Ergebnisse flossen in eine Kosten-Nutzen-Analyse ein. Dabei wurden die betrieblichen Vermeidungskosten einem potenziellen volkswirtschaftlichen Nutzen in Form von vermiedenen Schadenskosten gegenüber gestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrzahl der untersuchten Reduktionsmaßnahmen mit einem großen Nettonutzen verbunden wäre. Hier sind insbesondere Verfahren für ein umweltfreundliches Wirtschaftsdüngermanagement sowie die Verwendung von Filtersystemen für zwangsbelüftete Ställe zu nennen. Die Modellszenarien zeigen auch, dass Minderungsmaßnahem existieren, die auch ohne die Berücksichtigung volkswirtschaftlicher Schadkosten wirtschaftlich umgesetzt werden können. So führt der vermehrte Einsatz von Verfahren der reduzierten Bodenbearbeitung unter den angenommenen Modellannahmen mit bis zu mehr als 40% zu einer erheblichen Reduktion der Feinstaubemissionen (PM10), gleichzeitig zu einer Erhöhung des landwirtschaftlichen Einkommens und hat einen positiven Effekt auf die Treibhausgasbilanz.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2007): PM emissions and mitigation options from agricultural processes in Germany. In: Hinz, T. und Tamoschat-Depolt, K. (Hrsg.): Particulate Matter in and from Agriculture. Landbauforschung Völkenrode, Sonderheft 308
    Beletskaya, O.; Huck, I.; Angenendt, E.; Theloke, J.; Zeddies, J.; Friedrich, R.
  • (2009): Assessment of mitigation measures for air pollutants and greenhouse gases from agricultural systems in Germany at high spatial resolution. AgSAP Conference 2009, Egmond aan Zee, Niederlande
    Wagner, S. ; Beletskaya, O.; Kummer, U.; Theloke, J.; Angenendt, E.; Friedrich, R.; Zeddies, J.
 
 

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