Detailseite
Archäologie und Biologie jungsteinzeitlicher Pferde im nördlichen Alpenvorland
Antragsteller
Professor Dr. Christoph Huth
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27623447
Dieses Projekt kombiniert die Erhebung und Auswertung biologischer und archäologischer Informationen über die Pferdereste aus jungsteinzeitlichen Feuchtbodensiedlungen im nördlichen Alpenvorland.Das Forschungsvorhaben umfasst als Kernziele die Untersuchung der Größenentwicklung, der genetischen Variabilität sowie der Alters- und Geschlechtsstruktur von jungsteinzeitlichen Pferdepopulationen vor dem Hintergrund des landschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Wandels im nördlichen Alpenvorland.Alle neu zu erhebenden und bereits publizierten Informationen zur Größenentwicklung, zur genetischen Variabilität sowie zur Alters- und Geschlechtsstruktur fließen in die vergleichende Untersuchung der jungsteinzeitlichen Pferdepopulationen ein. Unter Berücksichtigung des kulturellen, landschaftlichen und ökonomischen Wandels werden zuverlässige Erkenntnisse über die Anfänge und Merkmale der geregelten Pferdehaltung im nördlichen Alpenvorland erarbeitet. Dieser Siedlungsraum bietet neben einer hohen Dichte jungsteinzeitlicher Fundkomplexe ein detailliert ausgearbeitetes, absolut-chronologisches Gerüst, das für chrono-ökologische und chrono-ökonomische Untersuchungen unentbehrlich ist. Von besonderer Bedeutung ist hier der Bodenseeraum, der zu Beginn des Jungneolithikums in das ¿Spannungsfeld zwischen südwesteuropäischen und mitteleuropäisch-donauländischen Kultureinflüssen¿ geriet. Diese Einflüsse geben sich nicht nur im keramischen und lithischen Fundgut, sondern auch im Kulturpflanzen-Spektrum zu erkennen. Möglicherweise gelangten im Rahmen dieses Innovationsgeschehens auch neue tierzüchterische Kenntnisse oder die Pferde selbst als ¿neue¿ Haustiere in das Untersuchungsgebiet.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen