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Systemanalyse und Koordination flexibler Entwicklungsprozesse für komplexe Eingebettete Systeme -SAKE-

Fachliche Zuordnung Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27645271
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des SAKE Projekts wurden Ansätze zur Verbesserung der firmenübergreifenden Entwicklung komplexer eingebetteter Systeme durch Zusammenführung und Integration betriebswirtschaftlicher und ingenieurswissenschaftlicher Methoden entwickelt. Durch eine im Rahmen des Projekts entwickelte Methodik, welche einen Zusammenhang zwischen Designdaten, zugehöriger Informationsqualität und den Ergebnissen einer auf den Designdaten aufbauenden Sensitivitätsanalyse herstellt, ist es möglich, bereits frühzeitig eine Aussage über die zu erwartende Performanz des Gesamtsystems in Abhängigkeit von technischen und betriebswirtschaftlichen Entscheidungen abzuleiten. Dies gelang zumindest für einfache Qualitätsmetriken. Damit ist eine frühzeitige gezielte Einflussnahme auf die Rahmenbedingungen des Entwicklungsprozesses möglich geworden. Um diese Methodik im Entwicklungsprozess einzusetzen, wurde zunächst ein kooperatives Entwicklungsprojekt zwischen einem Integrator und zwei Zulieferern auf Basis einer analytischen Modellformulierung unter Berücksichtigung von Entwicklungsunsicherheiten und substitutionalen Abhängigkeiten zwischen Komponentenspezifikationen abgebildet. Darauf basierend wurden die Ineffizienzen beim Einsatz von Festpreisverträgen anhand von Fallbeispielen aufgezeigt und es wurde ein Koordinationsmechanismus auf Basis von Anreiz- und Flexibilitätsverträgen zur Reduktion von Ineffizienzen in kooperativen Entwicklungsprojekten durch Erhöhung der Flexibilität betriebswirtschaftlicher Kontraktmodelle entwickelt. Das Projekt konnte die gemeinsamen Vorarbeiten der Partner entscheidend in Richtung einer praktischen Nutzung voranbringen. Verbleibende Hürden liegen in der Modellierung von Abhängigkeiten der Informationsqualität mehrerer Eingangsdaten und in der praktischen Interpretation der Qualitätsmetriken. Die erste Hürde wird durch grundlegende Probleme der statistischen Modellierung und Analyse eingebetteter Systeme aufgeworfen und in einem getrennten Forschungsvorhaben allgemeiner betrachtet. Die zweite Hürde ist zwar eher praktischer Natur, jedoch scheint sie die Entscheidende. Solange die Interpretation nicht geklärt ist, kann nicht entschieden werden, ob Abhängigkeiten der Informationsqualität für den praktischen Entwurf eine wichtige Rolle spielen oder ob die Abhängigkeiten nicht vernachlässigt oder teilweise vermieden werden können. Zumindest ist heute bekannt, dass Abhängigkeiten das Problem deutlich erschweren und dies bei der Einführung von Informationsqualität als zusätzlicher Entwurfsmetrik berücksichtigt werden sollte. Ebenso wurde mit dem Projekt aufgezeigt, dass mit der Einführung von Informationsqualität und Sensitivitätsanalyse eine wichtige Voraussetzung für die betriebswirtschaftliche Optimierung von Zulieferer-Hersteller-Beziehungen geschaffen wird. Die eingeführten technischen und betriebswirtschaftlichen Methoden sind dabei nur exemplarisch im Sinne eines „Proof of Concept“ zu verstehen. Das verwendete Tool SymTA/S deckt nur einen Teil der verbundkritischen Größen im Entwurf ab, und die erarbeitete betriebswirtschaftliche Methodik ist als Vorschlag für eine mögliche systematische Vorgehensweise zu verstehen. Der Transfer der Ergebnisse in die Praxis wird, wie alle Eingriffe in einen eingespielten Entwurfsprozess, schwierig. Andererseits werden gegenwärtig in der industriellen Praxis toolgestützte Entwurfsmethodiken eingeführt, die auf unsicheren Schätzdaten beruhen. Dieser, oben beschriebene, Trend wäre eine geeignete Grundlage für eher anwendungsorientierte Folgearbeiten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Bericht zur Ist-Analyse flexible Entwicklungsprozesse für komplexe Eingebettete Systeme
    Glienke, K. / Öhl, S.
  • (2008): Koordination dezentraler Forschungs- und Entwicklungsprozesse - am Fallbeispiel komplexer Eingebetteter Systeme, in: Vortrag auf dem 10. interuniversitären Doktorandenworkshop in Hildesheim, 08.05.-10.05.2008
    Schmidt, K.
  • (2009): Towards coordination of decentralized embedded system development processes, in: Fleischmann, B.; Borgwardt, K.H.; Klein, R.; Tuma, A. (Hrsg): Operations Research Proceedings 2008 - Selected Papers of the Annual International Conference of the German Operations Research Society (GOR), Augsburg, September 3-5, 2008, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg, 2009, Springer, Berlin, S. 221- 226
    Schmidt, K.; Walther, G.; Spengler, T.; Ernst, R.
  • (2009): Coordination of collaborative development processes, in: European Conference on Operational Research, Bonn, 05.07.-08.07.2009
    Schmidt, K.
 
 

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