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Strömungsinduzierte Bewegung von Proteinen auf Zelloberflächen: Afrikanische Trypanosomen als Modell

Fachliche Zuordnung Strömungsmechanik
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27686433
 
Afrikanische Trypanosomen sind in besonderer Weise an ihre extremen Umweltbedingungen angepasst. Wir nehmen an, dass diese einzelligen Flagellaten hydrodynamische Strömungen im Blutgefäßsystem des Säugerwirts zu ihrem Vorteil nutzen. Die Blutparasiten wurden im Laufe der Evolution mit einem einzigartigen Zelloberflächenmantel ausgestattet, der aus einer dichten Schicht von variablen Oberflächenglykoproteinen (VSG) besteht. Vom Wirt produzierte Antikörper werden rasch von der Zelloberfläche entfernt. Unsere Vorarbeiten zeigen, dass für den Prozess der Antikörperentfernung die gerichtete Bewegung der Zelle und das ungewöhnlich rasche Plasmamembran-Recycling verantwortlich sind. An VSGs gebundene Antikörper fungieren quasi als molekulare Segel: hydrodynamische Kräfte treiben Antikörper-VSG-Komplexe auf der Zelloberfläche zur Flagellartasche, die sich am posterioren Pol der Zelle befindet. Die dort lokalisierte, hoch-effiziente Endozytosemaschinerie internalisiert die Antikörperkomplexe. Unsere Ergebnisse zeigen, dass extrinsische hydrodynamische Strömungen Proteine auf Zellen bewegen können. Wir wollen beweisen, dass dieser bislang übersehene Prozess keine Besonderheit von Trypanosomen ist, sondern auch bei anderen Zellen, wie Spermien oder Gefäßepithelzellen, wichtige Funktionen erfüllt. Das Ziel des hier vorgeschlagenen Projekts ist es, die physikalischen und molekularen Grundlagen der strömungsgetriebenen Bewegung von Zelloberflächenproteinen zu studieren, sowie deren biologische Signifikanz zu verstehen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Schweiz
 
 

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