Detailseite
Projekt Druckansicht

B1. Die Konstruktion aufmerksamkeitslenkender, mentaler Schablonen in multimodaler Pop-out Suche

Antragsteller Professor Dr. Zhuanghua Shi, seit 6/2021
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 263727500
 
Einer der zentralsten Grundgedanken traditioneller wie zeitgenössischer Modelle der selektiven Aufmerksamkeit besteht in der Annahme, dass der Gesamtbetrag an attentiven Verarbeitungsressourcen limitiert ist und aus diesem Grund das Gehirn einen Mechanismus entwickelt hat, welcher situativ verhaltensrelevante Information aus der gewaltigen Informationsmenge, welche kontinuierlich auf unsere Sinnessysteme einströmt, herausfiltert. Der Dimensionsgewichtungsansatz schlägt beispielsweise vor, dass diese Kapazitäts-limitation vor allem die Informationsverarbeitung auf frühen, sensorischen Verarbeitungs-stufen beeinflusst, welche die Salienz/Priorität eines Stimulus kodieren. Eine Reihe von neueren Studien konnte darüber hinaus zeigen, dass visuelle Salienzkodierung durch eine Vielzahl von Faktoren moduliert werden kann--einschließlich intentionaler Suchstrategien, vorangegangene sensorische Ereignisse, oder normales Altern. Das übergeordnete Ziel des vorliegenden Projektes liegt in einer systematischen Untersuchung der Fragestellung, ob attentive Gewichtungsmechanismen, wie sie der Dimensionsgewichtungsansatz für visuelle Verarbeitung vorsieht, parallel auch zwischen verschiedenen sensorischen Modalitäten existieren. Auf der Basis eines neuen multimodalen Suchparadigmas fokussiert das vorliegende Projekt dabei vor allem auf den Einfluss von (i) intentionalen Suchstrategien, (ii) physikalischen Reizeigenschaften sowie (iii) sequentiellen Dynamiken auf die cross-modale Suchleistung. In allen vorgeschlagenen Experimentalreihen werden Verhaltensmaße (mentale Chronometriedaten; Fehlerraten) zu speziellen elektrophysiologischen Parametern (lateralisierte, ereignis-korrelierte Potentiale; Oszillationen) gekoppelt, um tiefere Einsichten in die temporale Genese und Wirkungsweise dieser Faktoren in cross-modaler Suche zu gewinnen. Insgesamt werden die Ergebnisse dieses Projektes ein tieferes, umfassenderes Verständnis von dynamischen, kurzfristigen Adaptationen kortikaler Aktivitätszustände vor, während und nach der attentiven Selektion multisensorischer Ereignisse generieren.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Ehemaliger Antragsteller Privatdozent Dr. Thomas Töllner, bis 6/2021
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung