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PREWORK: Prekäre Arbeit bei Jugendlichen: Arbeitsbedingungen, Arbeiterbewusstsein und soziales Engagement in Polen und Deutschland im Vergleich

Antragstellerin Professorin Dr. Katharina Bluhm, seit 3/2016
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277224547
 
In diesem Forschungsprojekt soll untersucht werden, wie die Angehörigen der heutigen Jugendgeneration in Polen und Deutschland prekäre Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen in ihren individuellen Alltags- und Lebenspraktiken bewältigen und wie sich ihre Erfahrungen mit Unsicherheit auf ihre politischen Grundhaltungen auswirken. Dabei sollen insbesondere die Voraussetzungen für Vergemeinschaftung und bürgerschaftliches Engagement in den Blick genommen werden. Im Kontext des Vergleiches geht es uns einerseits darum, die nationalen Spezifika der politischen, institutionellen und kulturellen Rahmenbedingungen prekärer Lebenslagen herauszuarbeiten, andererseits aber auch darum, die ideologischen Gemeinsamkeiten postfordistischer Gesellschaften und postsozialistischer Transformationen zu erfassen. Wir wollen verstehen, wie die jungen Menschen in unterschiedlichen Klassenlagen Prekarität erleben und bewältigen, welche Visionen von einer gut funktionierenden Wirtschaftsordnung sie haben, und unter welchen Vorrausetzungen sie möglicherweise bereit wären, sich für die Verbesserung ihrer Lebenslagen einzusetzen. Auf der methodischen Ebene möchten wir anknüpfend an Dörres Überlegung, dass Prekariat eine 'relationale Kategorie' sei, ihre objektive und subjektive Dimension zueinander in Bezug setzen. Hierzu werden wir auf erprobte nationale Forschungstraditionen wie dem 'well organised economy index' (Juliusz Gardawski), die biographische (Fritz Schütze) und dokumentarische (Ralf Bohnsack) Methode zurückgreifen und sie im Kontext einer Triangulation forschungsbezogen weiterentwickeln. Ein solcher integrativer Zugang soll ein umfassenderes Verständnis der Bewältigungsstrategien prekär Beschäftigter ermöglichen. Die empirische Basis für die Forschung umfasst zwei landesweite Erhebungen mit 1000 jungen prekär Beschäftigten in Polen und Deutschland, 120 biographische Interviews mit prekär Beschäftigten in beiden Ländern sowie Sekundärdaten. Die Befunde des Projekts sollen in mindestens vier Zeitschriften-Artikeln, zwei Bucheditionen (in Polnisch und Deutsch) und einer englischsprachigen Sonderausgabe einer Zeitschrift publiziert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Polen
Ehemalige Antragstellerin Professorin Dr. Vera Trappmann, bis 3/2016
 
 

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