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Achtsamkeitinterventionen bei ambulanter kognitiver Verhaltenstherapie bei Therapeuten in Ausbildung: Eine randomisiert kontrollierte Studie

Antragsteller Dr. Johannes Mander
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277687866
 
Achtsamkeit hat seine Ursprünge in einer über 2500 Jahre alten, östlich-buddhistischen Tradition und kann konzeptualisiert werden als eine spezifische Form der Aufmerksamkeit, die nicht-bewertend, absichtsvoll und auf den aktuellen Moment fokussiert ist. In den letzten Jahrzehnten ist Achtsamkeit zu einer zentralen Komponente vieler neuer Ansätze in der Psychotherapie geworden. Gegenwärtig sind spezifische manualisierte Formen von achtsamkeitsbasierten Ansätzen, die im Gruppensetting durchgeführt werden, wie z.B. Mindfulness-Bases Stress Reduction (MBSR), gut etabliert und ihre Effektivität wurde in Meta-Analysen nachgewiesen. Jedoch werden Studien gefordert, die den Effekt von Achtsamkeitserfahrungen von sowohl Patienten als auch Therapeuten auf den therapeutischen Prozess und Outcome in der Einzelpsychotherapie untersuchen. In diesem Kontext wurde besonders hervorgehoben, dass die Untersuchung von kurzen, sitzungseinleitenden Interventionen mit Achtsamkeitselementen bei Therapeuten in Ausbildung unter Effectiveness-Bedingungen durchgeführt werden sollte, da dies Möglichkeiten zur Verbesserung der therapeutischen Ausbildung aufklären könnte. Folglich ist das zentrale Ziel dieser Studie zu identifizieren, ob Übungen mit Achtsamkeitselementen, die zu Beginn von Therapiesitzungen durchgeführt werden, helfen können, den therapeutischen Prozess zu verbessern. Spezifischer werden wir die Effekte einer kurzen Übung mit Achtsamkeitselementen auf den therapeutischen Prozess und Behandlungserfolg unter Effectiveness-Bedingungen untersuchen, die von ambulanten Patienten und Therapeuten gemeinsam zu Beginn jeder Therapiestunde durchgeführt wird. Dabei werden 150 Patienten vor dem Start ihrer therapeutischen Behandlung und nach Abschluss einer fünf Sitzungen andauernden diagnostischen Phase randomisiert auf entweder eine Achtsamkeitsinterventionsgruppe (AIG), eine Kontrollgruppe (KG), die eine Kurzversion von Progressiver Muskelrelaxation (PMR) durchführt, oder auf eine Treatment As Usual (TAU)-Gruppe. Eine wichtige Outcome-Variable wird die Scale for the Multiperspective Assessment of General Change Mechanisms in Psychotherapy (SACiP) sein, welche wir entwickelt, validiert und deren klinischen Nutzen wir in mehreren Process-Outcome Studien nachweisen konnten. Die Ergebnisse dieser Studie werden nicht nur helfen, zentrale Lücken in der Forschungsliteratur zu adressieren, sondern könnten auch wichtige praktische Implikationen haben, da unsere Intervention mit Achtsamkeitselementen neue Ideen bezüglich Verbesserungen der Ausbildung von Psychotherapeuten prägen könnte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
 
 

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