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Bestandskatalog Deutsche Malerei im Städel Museum, 1550-1800: Teil 1 (1550-1725)

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 278031662
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mit der im Oktober 2021 beim Deutschen Kunstverlag erschienenen zweibändigen Publikation des Bestandskatalogs Deutsche Malerei im Städel Museum, 1550-1800: Teil 1 (1550-1725) ist das seit 2015 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsprojekt erfolgreich abgeschlossen worden. Voraussichtlich ab Mai 2022 wird darüber hinaus eine Sonderausstellung im Städel Museum die Forschungsergebnisse zur bedeutendsten Werkgruppe des Projekts, jener Adam Elsheimers, einer weiteren Öffentlichkeit vorstellen. Durch die systematische Verschränkung von kunst- und kulturhistorischer und gemäldetechnologischer Herangehensweise bei den Untersuchungen konnte eine ganze Reihe von Neubestimmungen vorgenommen und die jeweilige Bildgenese und Nutzungsgeschichte geklärt, außerdem wichtige Erkenntnisse zum jeweiligen künstlerischen Gesamtoeuvre gewonnen werden. Auf diese Weise nehmen die Ergebnisse nicht nur den bloßen Abbildcharakter des Gemäldes, sondern auch dessen Objekt- und Funktionscharakter ernst, wodurch neue, übergreifende Resultate insbesondere zur Malerei des 17. Jahrhunderts erarbeitet werden konnten – exemplarisch herausgegriffen sei die Rolle flämischer ExilantInnen als KünstlerInnen, aber auch als KunsthändlerInnen bei der Genese „neuer“ Bildgattungen, das sich deutlicher abzeichnende Netzwerk von KünstlerInnen, HändlerInnen und SammlerInnen insbesondere im Frankfurt Kunstmarkt, im regionalen Sammlerwesen und in dessen Verzahnung mit den Repräsentationsstrategien der patrizischen Elite. Mit der Vielzahl der gewonnenen Erkenntnisse kann der Bestandskatalog weit über den Objektbestand des Städel Museums hinaus zu den gegenwärtigen Diskussionsthemen zur deutschen Malerei der Zeit beitragen. Gerade in Zeiten der Pandemie und des Klimawandels, in der liebgewonnene Gewohnheiten wie große internationale Ausstellungsprojekte zunehmend in Frage gestellt werden, hat sich die Hinwendung zur nachhaltigen wissenschaftlichen Aufarbeitung des eigenen Bestandes, die neue Fragen und Themen generiert, einmal mehr als zentrale Kernaufgabe des Museums als Ort der Forschung erwiesen. Während der Laufzeit des DFG-Projektes zur deutschen Barockmalerei konnte der Antragsteller erfolgreich die Finanzierung für ein mehrjähriges Verbundprojekt der Städel-Kooperationsprofessur am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität, des Städel Museums, des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums, Frankfurt am Main, und des Fachgebiets Materialanalytik der Technischen Universität Darmstadt bei der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung, Mannheim, einwerben. Bei diesem seit Herbst 2019 laufenden Forschungsprojekt werden Altmeister-Gemälde des Städel Museums ebenso wie Fossilien der Grube Messel im Senckenbergmuseum mit Hilfe eines Makro-Röntgenfluoreszenz-Geräts (MA-XRF) auf ihre chemische Zusammensetzung analysiert und im kunsthistorisch/gemäldetechnologischen bzw. naturwissenschaftlich/paläontologischen Kontext diskutiert. So konnten in der Schlussphase des Forschungsprojektes zu den deutschen Barockgemälden im Städel Museum im Anschluss an bereits vielversprechende Infrarot-Untersuchungen an Hauptwerken von Adam Elsheimer und Georg Flegel weltweit erstmals auch MA-XRF-Befunde erhoben werden, die entscheidende neue Einblicke in die jeweilige Werkgenese, aber auch in die grundsätzliche Arbeitsweise dieser beiden für die deutsche Malerei des 17. Jahrhunderts so zentralen Künstler ermöglichen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Maler in Frankfurt 1550–1700. Eine Bestandsaufnahme, in: Miriam Hall Kirch, Birgit Ulrike Münch & Alison G. Stewart (Hgg.), Crossroads. Frankfurt am Main as Market for Northern Art 1500–1800 (artifex. Quellen und Studien zur Künstlersozialgeschichte, hg. von Andreas Tacke), Petersberg 2019, S. 226–255 [irrtümlich publiziert unter dem abweichenden Titel „Maler in Frankfurt 1550–1800“]
    Almut Pollmer-Schmidt
  • Deutsche Gemälde im Städel Museum 1550–1725, mit gemäldetechnologischen Analysen von Christiane Weber und Beiträgen von Fabian Wolf, 2 Bde. (Kataloge der Gemälde im Städel Museum Frankfurt am Main, 12), Berlin 2021
    Almut Pollmer-Schmidt
 
 

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