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Lebenszyklusorientierte Kundenvernetzung im Werkzeugbau

Fachliche Zuordnung Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 278668079
 
Der deutsche Werkzeugbau ist als Bindeglied zwischen Produktentwicklung und Serienfertigung zentraler Befähiger einer leistungsfähigen produzierenden Industrie und trägt damit signifikant zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Deutschlands bei. Um dem zunehmenden Kostendruck aus Niedriglohnländern zu begegnen und zur Beherrschung der steigenden Produkt- und Prozesskomplexität seiner Kunden beizutragen, müssen sich Werkzeugbaubetriebe am Hochlohnstandort mit den Wertschöpfungsprozessen ihrer Kunden vernetzen. Beim sogenannten Frontloading, der Vernetzung mit den vorgelagerten Kundenprozessen, bringt sich der Werkzeugbau in die Produkt¬entwicklung ein, um bereits in der Designphase sein Werkzeug-Know-how einfließen zu lassen. Dafür ist ein Aufbau bzw. eine Verschiebung seiner Ressourcen in den vorgelagerten Kundenprozess zwingend notwendig. Eine verkürzte Time-to-Market und signifikant erhöhte Termintreue auf Kunden- wie auch auf Werkzeugbauseite sowie eine reduzierte Entwicklungskomplexität in Bezug auf Produkte und Werkzeuge sind die Folge.Durch lebenszyklusbegleitende Dienstleistungen bzw. die Übernahme von Wertschöpfungs-umfängen nach Fertigstellung des Werkzeugs gelingt eine nachgelagerte Kundenvernetzung. Der Werkzeugbau trägt dadurch zu einer verminderten vom Kunden wahrgenommenen Komplexität des Produktionsprozesses bei, reduziert die Lebenszykluskosten für den Kunden und erhöht die Kundenbindung. Zudem gelingt eine Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb am Niedriglohnstandort. Eine ganzheitliche lebenszyklusbegleitende Kundenvernetzung, d.h. eine Vernetzung der Organisationsstrukturen, Prozesse, Informationen und Ressourcen entlang des Werkzeug-lebenszyklus kann von den Werkzeugbaubetrieben allerdings heute noch nicht beherrscht werden. Vielmehr sieht die klassische Rollenverteilung zwischen Werkzeugbau und Kunde den Werkzeugbau als ausschließlichen Zulieferer eines Werkzeugs. Eine lebenszyklusorientierte Vernetzung scheitert dabei vielfach an der geringen Motivation des Kunden, da das Leistungsangebot der Werkzeugbaubetriebe nicht auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse ausgerichtet ist. Im Forschungsvorhaben soll ein geeigneter Lösungsansatz entwickelt werden, mit Hilfe dessen sich Werkzeugbaubetriebe mit den Wertschöpfungsprozessen ihrer Kunden kundenindividuell entlang des gesamten Werkzeuglebenszyklus vernetzen können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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