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Namen auf Münzen merowingischer Monetare

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27890508
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im interdisziplinären Verbund der germanistischen Sprachwissenschaft mit Numismatik, Geschichtswissenschaft und Romanistik sind die Personennamen auf den merowingischen Monetarmünzen des Bestandes der Staatlichen Museen zu Berlin für die weitere Forschung erschlossen worden. Die im Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin im Rahmen dieses Verbundes verzeichneten Münzen sind über das Internet öffentlich zugänglich (http://ww2.smb.museum/ikmk/). Das auf den dort verzeichneten 478 Merowingermünzen beruhende Korpus von Personennamen besteht aus 166 Namen, die sämtlich jeweils interdisziplinär analysiert wurden und zu denen umfangreiche Kommentare vor allem durch die germanistische Sprachwissenschaft erarbeitet wurden. Dazu kommen umfangreiche Datenaufnahmen zu den Monetarmünzen aus dem Bestand des Bibliothèque Nationale de France. Beide Namenkorpora werden in absehbarer Zeit über die Datenbank von Nomen et Gens online abrufbar sein (http://www.neg.uni-tuebingen.de/?q=de/datenbank), dies voraussichtlich auch mit den Namenkommentaren zu dem Berliner Bestand. Ausgehend vom untersuchten Berliner Namenkorpus kann festgehalten werden, dass die zweigliedrigen Namen innerhalb der germanischen Namen dominieren. Im Gesamtkorpus überwiegen die germanischen deutlich gegenüber den romanischen Namen, wobei die germanischen Namen – bis auf die Königsnamen – beinahe ausschließlich Zeichen der Romanisierung zeigen. Insgesamt sind damit 545 Personennamen und die Namen von 406 Orten auf der Basis originaler zeitgenössischer Schreibung verfügbar, was aus der Sicht der Sprachwissenschaften einen besonderen Wert darstellt, da die meisten frühmittelalterlichen Namen nur über handschriftliche und zumeist spätere Überlieferung zugänglich sind. Mit der sprachwissenschaftlichen Analyse der Personennamen auf den merowingischen Monetarmünzen sind nicht nur die Lesungen der Namen gesichert worden, sondern liegen auch die Voraussetzungen für die weitere Nutzung des Namenmaterials durch alle beteiligten Disziplinen vor.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Personen- und Ortsnamen auf merowingischen Münzen des 7. Jahrhunderts. Das interdisziplinäre DFG-Projekt „Die merowingischen Monetarmünzen als interdisziplinär-mediävistische Herausforderung“ – eine Projektskizze. In: Greule, Albrecht / Springer, Matthias (Hgg.): Namen des Frühmittelalters als sprachliche Zeugnisse und als Geschichtsquellen, Berlin New York 2009 (RGA Ergänzungsband 66), S. 121-136
    Eller, Nicole / Hackl-Rößler, Sabine / Strothmann, Jürgen
  • Germanische Personennamenelemente auf merowingischen Monetarmünzen. In: Jarnut, Jörg/Strothmann, Jürgen (Hgg.): Die Merowingischen Monetarmünzen als Quelle zum Verständnis des 7. Jahrhunderts in Gallien (MittelalterStudien 27), Paderborn 2013, S. 601-611
    Buchner, Sabina/Eller, Nicole
 
 

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