Detailseite
Projekt Druckansicht

Experimentelle Elektronendichte von Halogenbindungen und Interhalogen-Wechselwirkungen

Fachliche Zuordnung Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Physikalische Chemie von Festkörpern und Oberflächen, Materialcharakterisierung
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 278999726
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zwischenmolekulare Wechselwirkungen haben sich unter dem Schlagwort "Crystal Engineering" zum Hauptthema einer Reihe von Journalen entwickelt. Kurze Kontakte zwischen Halogenatomen in der Peripherie einer Baugruppe und elektronegativen Atomen eines Nachbarmoleküls, manchmal ebenfalls Halogenen, werden oft unter dem Begriff „Halogenbindungen” zusammengefasst. Wir haben uns, unterstützt von unserer Gruppe und Kooperationspartnern, der Natur solch kurzer Kontakte mit der experimentellen Bestimmung der Elektronendichte aus hochaufgelösten Röntgendaten genähert. Unsere Ergebnisse belegen, dass ein pauschales Konzept der Wirklichkeit nicht gerecht wird: Hinter den vermeintlichen Halogenbindungen können ganz unterschiedliche Wechselwirkungen stecken, von eher schwacher Dispersion bis hin zu Mehrzentrenbindungen, deren Einfluss sich auch in der Geometrie der beteiligten Partner widerspiegelt. Unsere Ergebnisse haben wir in einem Feature Artikel der Zeitschrift Acta Crystallographica mit dem Titel "The many flavours of halogen bonds" zusammengefasst. Die Beschäftigung mit den zahlreichen Geschmacksrichtungen der „Halogenbindungen” und ihre Differentialdiagnose lohnt, werden sie mittlerweile doch für Struktur und Reaktivität auf ganz unterschiedlichen Gebieten der Chemie, von Materialwissenschaften bis Biochemie, verantwortlich gemacht. Ganz ähnlich hatte die „Karriere” der Wasserstoffbrücken vor ungefähr 100 Jahren auch begonnen...

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung