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Literatur und Netzwerke konservativ-nationalistischer oder "völkischer" und "konservativ-revolutionärer" Autoren in Deutschland 1918-1945: Erschließung und Auswertung der Nachlässe Hans Grimms und Ernst Jüngers sowie der in Marbach deponierten Archive der Verlage Piper und Diederichs

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2006 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27973404
 
Eine gründliche Darstellung der Literatur jener Autoren, die dem konservativnationalistischen oder ¿völkischen und dem ¿konservativ-revolutionären¿ Flügel der deutschsprachigen Literatur der Jahre 1918 bis 1945 zugerechnet werden, bedarf einer Rekonstruktion der kommunikativen und institutionellen Netzwerke, in deren Rahmen diese Literatur generiert wurde und mit deren Hilfe sie zur Geltung gebracht werden sollte. Erst die (bis jetzt nicht geleistete) Erkundung und Rekonstruktion dieses Diskurszusammenhangs erlaubt es, dieser Literatur als der Artikulation eines wirkungsmächtigen Flügels der deutschen Intellektualität mit eigenen weltanschaulichen, künstlerischen und politischen Vorstellungen und Zielsetzungen gerecht zu werden. Neben den Gemeinsamkeiten dürften auch die Unterschiede deutlicher werden, die für die Entwicklung eines differenzierten Bildes der deutschsprachigen Literatur unter politischen wie ästhetischen Aspekten in höherem Maß als bisher beachtet werden müssen. Ausgehend von den Nachlässen der Schriftsteller Hans Grimm und Ernst Jünger, die innerhalb des ¿rechten¿ Lagers keiner spezifischen Gruppe deutlich zuzuordnen sind, sowie den Archiven der Verlage Piper und Diederichs, unter deren Dächern antidemokratische Intellektuelle mit Befürwortern der Weimarer Republik zusammen kamen, soll in einer historischen Diskursanalyse viererlei geleistet werden: 1.) eine differenzierte Profilierung und angemessene Benennung der unterschiedlichen ¿rechten¿ Gruppierungen; 2.) eine genaue Darstellung der Netzwerke konservativer Intellektueller; 3.) eine Ergänzung der Geschichte verschiedener Kulturinstitutionen durch die komplementäre Perspektive beteiligter Autoren; 4.) die Beobachtung von Interferenzen oder Austauschdiskursen und personellen Fluktuationen zwischen dem ¿rechten und dem ¿linken¿ Flügel der deutschsprachigen Literatur jener Zeit. Im übrigen sollen die Erfahrungen dieser Art von Archiv-Recherche methodologisch reflektiert und für weitere Forschungsgänge dieser Art fruchtbar gemacht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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