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Untersuchung von Stoffwechselveränderungen mittels Positronen-Emissions-Tomographie beim fetalen Schaf unter akuter und chronischer Hypoxie durch fetoskopisch assistierte Laserablation von Placentomen: IUGR-Modell.

Fachliche Zuordnung Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung Förderung von 2006 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 28074583
 
Unter fetaler Hypoxie kommt es zur Blutumverteilung zugunsten der Versorgung vital wichtiger Organe wie Gehirn und Herz (Rudolph et al, 1967, 1971, Paulick et al., 1990, Jensen et al., 1991). Das unter Hypoxie reduzierte umbilikale Blutflussvolumen wird bevorzugt durch den Ductus venosus (DV) und die V.cava inferior (ICV) in das Herz und von dort über das Foramen ovale in das fetale Gehirn geleitet. Die Leberperfusion nimmt dementsprechend ab (Rudolph et al., 1967, 1971, Paulick et al., 1990, Reuss et al., 1980, Edelstone et al., 1980, Jensen et al., 1991, Tchirikov et al., 1998a, b, 2001). Es ist weitgehend unbekannt, ob und in welcher Weise der Stoffwechsel von der Blutumverteilung während der Hypoxie abhängt. Derzeit gibt es in der aktuellen Forschung keine nicht-invasiven Untersuchungen, die die genaue quantitative Verteilung und Aufnahme von Nährstoffen wie Glucose, Amino- und Fettsäuren in den fetalen Organen infolge einer Hypoxie beschreiben. Mittels der Positronen-Emissions-Tomographie (PET), einer nicht-invasiven Messtechnik, ist es möglich, die Substrataufnahme in einzelnen Organen im zeitlichen Verlauf und dadurch deren Stoffwechselaktivität zu erfassen (Lindberg et al., 1985, Okamura et al., 1989, Berglund et al., 1984). Im Unterschied zu anderen Verfahren erlaubt PET die Wiederholung einer Messung in gleichen Organen unter veränderten Bedingungen. Es gibt z.Z. keine Behandlung der intrauterinen Wachstumsretardierung bei humanen Feten, die in ca. 5-7 % vorkommt und die sowohl mit einer signifikanten Erhöhung der kindlichen Mortalität und Morbidität als auch Spätfolgen (Barker-Hypothese) verbunden ist (Barker D.J.P. 1986, 1998, Reynolds and Phillips 1998, Grombach et al., 2001). Diese tierexperimentelle Studie am Schaf hat zum Ziel, mittels PET die Aufnahme von 18F-Fluordeoxyglucose, 11C-Methionin als Tracer für die Untersuchung des Aminosäure-Stoffwechsels sowie zu einem späteren Zeitpunkt auch 11C- oder 18F-markierte Fettsäuren in fetalen Organen wie Gehirn, Herz und Leber unter Kontrollbedingungen und während Hypoxie quantitativ zu erfassen. Sie soll zum Verständnis der Pathogenese und der Entwicklung möglicher Therapieverfahren bei fetaler Hypoxie und eventuell bei intrauteriner Wachstumsrestriktion beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Heinz Kölbl
 
 

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