Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Künstler der Naturgeschichte. Eine Studie zur Kooperation von Zeichnern, Kupferstechern, Druckern und Naturforschern im 18. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282653476
 
Das Projekt zielt auf eine systematische Untersuchung der Künstler und Handwerker, die an der Herstellung naturhistorischer Abbildungen des 18. Jh. beteiligt waren. Die unterliegende These ist, dass die handwerkliche Kompetenz dieser Personen die Möglichkeiten der Abbildungen fast stärker begrenzten als die Kunst der Beobachtung oder die unterliegende Theorie. Diese Künstler und Handwerker bilden insofern eine Akteursgruppe, die einen wichtigen Bereich der Naturgeschichte durch ihr Wirken entscheidend prägte; sie stand jedoch bisher nur selten im Zentrum wissenschaftshistorischer Studien. Ausgangspunkt für die geplante Untersuchung bilden die Zeichner, Kupferstecher, Drucker und ggf. Illuminatoren im Umfeld des Nürnberger Arztes und Naturforschers Christoph Jacob Trew (1695-1769), der zahlreiche illustrierte Werke herausgab oder deren Herausgabe initiierte. Unter Auswertung des umfangreichen Briefnachlass von Trew sowie ergänzender Quellenbestände werden Ausbildung, Spezialisierung und Sozialstruktur der wissenschaftlichen Künstler und Handwerker analysiert. Es soll herausgearbeitet werden, welche Kompetenzen und Konventionen die Künstler aus ihrer grundständigen Ausbildung mitbrachten (falls eine solche vorlag); welche sie darüber hinaus für die Herstellung von wissenschaftlichen Abbildungen erwerben mussten, wie dieser Schritt erfolgte, und wie sie ihr Können in der Gestaltung und Produktion naturhistorischer Abbildungen einsetzten. Von Interesse ist dabei die Rekonstruktion von Familienbeziehungen, in denen ggf. spezifische Fertigkeiten weitergegeben wurden. Aufbauend auf diese Analyse sollen die Praktiken der Zusammenarbeit der Künstler und Handwerker mit Naturforschern sowie untereinander untersucht werden. Hier geht es um die Frage, wie das komplexe, kooperative Gefüge zur Herstellung wissenschaftlicher Abbildungen organisiert war, auch über die Produktion einzelner Werke hinaus. Zu fragen ist danach, wie die Auswahl von Kooperationsbeziehungen erfolgte, wie Abläufe gestaltet wurden, welcher Spielraum den beteiligten Akteuren blieb und wie er ausgedeutet wurde. Am Ende des Projektes steht eine Monographie, die solche Fragen mit Blick auf die gewählte regionale Fallstudie zu beantworten sucht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung