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GIS-basierte Rekonstruktionen spätpaläolithischer Landnutzungsmuster der nordostbayerischen Mittelgebirgszone

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 283181770
 
Aus dem Spätpaläolithikum der nordostbayerischen Mittelgebirgszone liegen 100 Fundstellen vor, die sich auf ganz unterschiedliche Naturräume verteilen. Die topographischen Charakteristika der Fundstellen sowie eine exemplarische Aufnahme von Steingeräteinventaren ermöglichen unter Einsatz von Geostatistiksoftware die Rekonstruktion verschiedener Parameter der Raum- und Ressourcennutzung der spätpaläolithischen Jäger und Sammlergruppen. In die Untersuchungen fließt neben der Analyse der für die Lagerplatzwahl relevanten Merkmale der Fundplatzumgebung die Modellierung des Bioressourcenpotential im Einzugsbereich einer Fundstelle bzw. einer Fundstellengruppe ein. Mit dieser innovativen Methode ist es möglich, die Tragfähigkeit der jeweiligen Habitate unabhängig von archäologischen Fundstellendaten (wie etwa Faunenreste oder Holzkohlen bzw. Pollen) großflächig und auch für fundleere Gebiete abzuschätzen. Aufgrund der Variabilität der Naturräume innerhalb des Arbeitsgebietes ist zu erwarten, dass dem Bioressourcenpotential bei der Verteilung der Fundstellen und ihrer Funktion ein hohes Erklärungspotential zukommt. Über die Steingeräte-Inventare und die Untersuchung lokaler und ortsfremder Silexrohmaterialien wird versucht, die Funktion der Fundstellen und die Bewegungsmuster der Federmesser-Gruppen zu entschlüsseln. Aus der Synthese der Einzelergebnisse - Landnutzungsmuster, potentielle Bioressourcen, Rohmaterialbeschaffung und Werkzeuginventare - wird schließlich ein Modell spätpaläolithischer Landnutzung erstellt, das im Wesentlichen auf quantitativen Daten basiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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