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Quer- und längsschnittliche Analysen zur Entwicklung des Leseverhaltens, lesebezogener Einstellungen und lesebezogener Kompetenzen
Antragsteller
Professor Dr. Maximilian Pfost
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 283644364
Der effektive Umgang mit Schrift ist eine unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Partizipation an den sozialen, ökonomischen und kulturellen Gegebenheiten moderner Gesellschaft. Die Entwicklung lesebezogener Kompetenzen beginnt dabei bereits vor Beginn der formalen Beschulung und dauert, insbesondere im Hinblick auf die am Lesen beteiligten hierarchiehohen Verstehensprozesse, bis ins frühe Erwachsenenalter und darüber hinaus an. Die Schule stellt in diesem Entwicklungsprozess sicherlich die zentrale Vermittlungsinstanz für den Erwerb rezeptiver schriftsprachlicher Kompetenzen dar. Interindividuelle Unterschiede in der Entwicklung der Lesekompetenz lassen sich jedoch auch auf Unterschiede in den außerschulischen Lerngelegenheiten und Verhaltensweisen zurückführen. Ein zentrales Element beispielsweise ist dabei die regelmäßige Ausführung der Tätigkeit des Lesens selber. Das beantragte Projekt sieht vor, unterschiedliche Forschungsfragen zur Rolle des informellen Lernens, des Elternverhaltens und der Interaktion mit schulischen Angebotsstrukturen für die Entwicklung lesebezogener Einstellungen, des Leseverhaltens und der Lesekompetenz zu bearbeiten. Ausgehend von in der Literatur vorhandenen Modellen zur Erklärung von Unterschieden in der Bildungsbeteiligung in Abhängigkeit von familiären Lebensverhältnissen wurde zunächst ein Modell für die Entwicklung lesebezogener Einstellungen, Verhaltensweisen und Kompetenzen entwickelt. Dieses im Projektantrag ausgeführte Modell enthält gleichsam Komponenten wie elterliche Struktur- und familiäre Prozessmerkmale. Das Leseverhalten ebenso wie die lesebezogenen Einstellungen der Eltern sowie der Schülerinnen und Schüler werden dabei explizit nicht als einfache, sondern vielmehr als mehrschichtige Konstrukte aufgefasst. So wird unter anderem das Lesen von Büchern abgegrenzt vom Lesen von Zeitungen oder Zeitschriften. Diese Differenzierung, insbesondere des Leseverhaltens, scheint dabei vor allem mit Hinblick auf den Kompetenzerwerb notwendig, wie erste empirische Analysen zeigen. Hinzu kommen weitere Einflussfaktoren, beispielsweise spezifische individuelle Dispositionen der Schülerinnen und Schüler oder institutionelle bzw. schulische Einflüsse. Die intendierten Analysen orientieren sich an diesem Entwicklungsmodell lesebezogener Verhaltensweisen, Einstellungen und Kompetenzen. So sollen im Rahmen von Sekundäranalysen sukzessive verschiedene Teile dieses Entwicklungsmodells empirisch geprüft werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Cordula Artelt