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Pentaeritrithyltetranitrat (PETN) zur Sekundärprophylaxe der intrauterinen Wachstumsretardierung (PETN-Trial)
Antragstellerin
Professorin Dr. Tanja Groten
Fachliche Zuordnung
Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung
Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 286545667
Die intrauterine Wachstumsretardierung (IUGR) kompliziert ca. 10% aller Schwangerschaften. Eine IUGR liegt vor, wenn der Fet aufgrund einer intrauterinen Unterversorgung sein genetisch determiniertes Wachstumspotential nicht erreichen kann. Zu jedem Schwangerschaftsalter haben wachstumsretardierte Kinder ein schlechteres Outcome als normosome Kinder, insbesondere bei assoziierter Frühgeburtlichkeit. Zusätzlich gilt die intrauterine Unterversorgung als entwicklungsbedingte Ursache für die spätere Entstehung von kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes und Adipositas. Als Ursache für die mangelnde uterine Perfusion werden maternale Gefäßerkrankungen, Störungen in der Plazentaentwicklung und die unvollständige Ausreifung der die Plazenta versorgenden Spiralarterien angenommen. Entsprechend haben Schwangere mit Nachweis einer verminderten uterinen Perfusion zum Zeitpunkt der Feindiagnostik ein relevant erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer IUGR. Der NO-Donor Pentaerytrithyltetranitrat (PETN) reduziert den Gefäßwiderstand, wirkt protektiv auf die Endothelzellen und verbessert so die Durchblutung. In einer monozentrischen Pilotstudie konnten wir an 111 Patientinnen mit eingeschränkter plazentarer Durchblutung zum Zeitpunkt der Feindiagnostik das Risiko für die Entwicklung einer IUGR oder von fetalem Tod um 38%, die für Frühgeburtlichkeit um 70% senken. Die vorgestellte prospektive, randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Multizenterstudie soll diesen Effekt an einem größeren Kollektiv bestätigen, um so die Gabe von PETN zur Sekundärprophylaxe der IUGR zu etablieren.
DFG-Verfahren
Klinische Studien
Beteiligte Person
Professor Dr. Ekkehard Schleußner