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Effekte eines Biofeedbacktrainings auf die Herzratenvariabilität und Immunantwort bei Patienten mit Panikstörung

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 286613756
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt untersuchte mittels eines Versuchs-Kontrollgruppen-Designs die Wirkmechanismen eines Herzratenvariabilitäts(HRV)-Biofeedback(BF)-Trainings auf die HRV, Symptomschwere und Zytokinkonzentration bei Patienten mit Panikstörung. Zusammenfassend lässt sich ein positiver Effekt des HRV-BF auf die HRV, Symptomschwere und Immunantwort bei Patienten mit einer Panikstörung feststellen. Dabei weist die Interventionsgruppe eine verbesserte Gesamtvariabilität der HRV (SDNN & TF), eine Stärkung des parasympathischen Systems (RMSSD) und eine erhöhte vagale Aktivität (LF) durch die HRV-BF-Intervention auf. Ebenso lässt sich eine Reduktion der pro-entzündliche Zytokine IL-6 und TNF-alpha in der Interventionsgruppe feststellen. Jedoch können keine Langzeiteffekte, gemessen im Follow-Up, durch das HRV-BF in der HRV und Immunantwort festgehalten werden. Die positiven Effekte auf die HRV und Immunantwort lassen sich bei der aktiven Kontrollgruppe nach Beendigung der Intervention und im Follow-Up nicht feststellen. Im Hinblick auf die Symptomschwere zeigten beide Gruppen eine Verbesserung in der Symptomschwere der Panikstörung, Depressivität, Angstsensitivität und angstbezogenen Kognitionen, welche sich sogar im Follow-up weiter verbesserte. Aufgrund der referierten Befunde und selbst beobachteten reduzierten HRV und der Hinweise auf einen generellen Entzündungszustand bei Patienten mit Panikstörung, kann ein HRV-Biofeedback über die Stimulation des N. vagus und seiner anti-entzündlichen Efferenzen (cholinergen antiinflammatorischen Signalweg) zu einer Normalisierung der HRV und der Zytokinkonzentration beitragen. Bei der Panikstörung wurde wiederholt eine reduzierten HRV festgestellt, die mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert. Dieses kardiovaskuläre Risiko bei der Panikstörung kann durch die HRV-BF evozierte Modulation der autonomen Aktivität und Verbesserung der vagalen Aktivität reduziert werden. Im Hinblick auf die interozeptive Exposition könnte HRV-BF insbesondere Patienten, die an körperlichen Angstsymptomen leiden, dabei helfen die Angst vor körperlichen Symptomen zu verringern und durch das Erlernen der bewussten Steuerung von körperlichen Prozesse Panikattacken selbstständig abzuschwächen oder ganz zu verhindern.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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