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Internationaler Waffenhandel: Ein netzwerkanalytischer Ansatz

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Empirische Sozialforschung
Statistik und Ökonometrie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288298490
 
Dieses Projekt schlägt eine netzwerkanalytische Perspektive für die empirische Analyse internationalen Waffenhandels vor. Die Identifikation der Strukturen dieser Handelsströme, ihrer Dynamiken und ihrer Ursachen wird einen grundlegend neuen Beitrag zu den Bedingungen von Frieden und Konflikt leisten. Unser quantitativ ausgerichteter Ansatz basiert auf der Messung des Exports, des Transfers und des Imports von Waffen über einen langen Zeitraum (1960-2010). Im Mittelpunkt stehen dabei sowohl sogenannte "major conventional weapons" (MCW) als auch die sogenannten "small arms and light weapons" (SALW). Wir analysieren damit erstmals gleichzeitig multiple intrasektorale Handelsströme zwischen Staaten, um zu überprüfen, ob diese sich kongruent oder aber unabhängig voneinander entwickeln, und wie sie interagieren. Speziell geht es dabei um die Überprüfung gängiger Vermutungen nach denen die Handelsstrukturen im MCW-Bereich eher politischen Motiven folgen, während im SALW-Bereich eher ökonomische Motive vorherrschen. Auf der Grundlage vielfältiger Datenquellen verfolgen wir einen Ansatz der integrativen Messung, der es uns erlauben wird, Defizite der vorhandenen Daten zu überwinden, komplexe formale Modelle des Waffenhandels zu implementieren, und zukünftigen Waffenhandel vorherzusagen. Zentrale Hypothesen unseres Projektes beziehen sich auf die Neue Handelstheorie mit ihrer Betonung von unvollkommenen Märkten. Unter anderem spezifizieren wir in unseren Modellen die Mitgliedschaft in intergouvernementalen Organisationen, Allianzen und Waffenkontrollregimen, um deren Effektivität und ggf. Handelsverlagerungen zu bestimmen. Die Komplexität der zugrundeliegenden Datenquellen erfordert die Entwicklung vollkommen neuer inferenzstatistischer Verfahren für die Modellierung von bewerteten (d.h. nicht-binären) Netzwerken. Dies wird den methodischen Kern unseres interdisziplinären Kooperationsprojektes darstellen. Erstmals werden wir damit endogene Netzwerkstrukturen und -dynamiken (z.B. Sender-Effekte, die einen kumulativen Vorteil anzeigen, hyperdyadische Systemeigenschaften wie etwa triadische Schließung) berücksichtigen - zusätzlich zu den bisher ausschließlich auf den Merkmalen von Akteuren beruhenden Hypothesen in der Literatur.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug USA
Kooperationspartner Professor Skyler Cranmer, Ph.D.
 
 

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