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Der Einfluss von Stress auf die Verarbeitung von visuellen sexuellen Stimuli (VSS) bei Männern in Abhängigkeit vom gewohnheitsmäßigen VSS-Konsum

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288446241
 
Es gibt zahlreiche Hinweise, dass der Konsum von VSS durch die Verbreitung des Internets besonders unter Männern eine neue Dimension erreicht hat. Während die meisten Männer ihren Konsum als unproblematisch bewerten, scheinen andere im Laufe ihrer Konsumgeschichte einen Kontrollverlust über das Ausmaß ihres Konsums zu erleben, der dazu führt, dass sie trotz erheblicher negativer Konsequenzen (z.B. berufliche Schwierigkeiten, Probleme in der Partnerschaft, Depression) ihren VSS-Konsum nicht nachhaltig reduzieren können. Einige Forscher sehen darin Anzeichen einer Verhaltenssucht. Aus der substanzbezogenen Suchtforschung ist bekannt, dass Stress mit verstärktem Suchtverhalten und Rückfällen assoziiert ist. Dies wird damit erklärt, dass das Stresshormon Cortisol mit dem dopaminergen Belohnungssystem interagiert. VSS wird von Männern in sehr unterschiedlichem Umfang konsumiert. Weitgehend unbekannt ist, von welchen Persönlichkeitsmerkmalen der gewohnheitsmäßige VSS-Konsum (VSS-Konsum-Intensität) abhängt und ob mit steigender VSS-Konsum-Intensität eine veränderte VSS Verarbeitung einhergeht. Eine solche Veränderung würde man beispielsweise nach der einflussreichen neurobiologischen Incentive-Sensitization Theorie von Robinson und Berridge (1993) erwarten. Die bisherige Befundlage zur Wirkung von Stress auf die VSS-Verarbeitung und zu neuronalen Korrelaten der VSS-Verarbeitung in Abhängigkeit von der VSS-Konsum-Intensität ist spärlich und z.T. widersprüchlich. In dem geplanten Forschungsprojekt soll deshalb die Wirkung (1) von Stress, (2) der individuellen VSS-Konsum-Intensität und (3) der Interaktion von Stress x VSS-Konsum-Intensität auf die VSS-Verarbeitung bei Männern erforscht werden. In einem Zwischengruppendesign soll eine Hälfte der Teilnehmer einem Stressexperiment unterzogen werden, das zuverlässig zu einer Cortisol Ausschüttung führt, während die andere Hälfte eine nicht stresserzeugende Kontrollbedingung absolviert. Beide Gruppen bestehen aus 4 Untergruppen, die sich in ihrer VSS-Konsum-Intensität (sehr gering, gering, hoch, sehr hoch) unterscheiden. In dem geplanten fMRT-Experiment wechseln sich VSS-Antizipationsphasen mit VSS-Konsumphasen ab. Für diese Phasen werden unterschiedliche Auswirkungen von Stress und VSS-Konsum-Intensität erwartet. Neben fMRT-Daten werden auch hormonelle, morphometrische, Konnektivitäts-, peripherphyiologische, Verhaltens- und subjektiven Daten sowie Persönlichkeits-eigenschaften, VSS-Konsummotive und psychopathologischen Symptome erfasst, so dass die geplante Studie einen beachtlichen Datenkorpus liefert. Dieser erlaubt Mediator- und Moderatoranalysen bezüglich der Wirkung von Stress und VSS-Konsum-Intensität auf die VSS-Verarbeitung. Es wird erwartet, dass sich hieraus testbare Hypothesen bezüglich kritischer Faktoren ableiten lassen, die an der Entstehung eines exzessiven und unkontrollierbaren VSS-Konsums beteiligt sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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