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Solidarität, Leistungsgerechtigkeit und Externalitäten in der Kooperativen Spieltheorie

Antragsteller Dr. Frank Hüttner
Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288880950
 
Die Literatur zur kooperativen Spieltheorie befasst sich in jüngerer Zeit vermehrt mit zwei Fragen: Zum einen geht es um plausible Lösungen im Spannungsfeld von Solidarität und Leistungsorientierung. Zum anderen werden Lösungen im Spannungsfeld von Externalitäten und Leistungsorientierung verstärkt studiert. Unser Projekt knüpft an diese beiden Forschungsstränge an und soll Einsichten aus beiden Bereichen zusammenführen.Die Shapley-Lösung ist das wohl wichtigste punktwertige Lösungskonzept der kooperativen Spieltheorie. Die Shapley-Lösung ist ausschließlich leistungsorientiert und berücksichtigt keine Externalitäten.Unter den Verallgemeinerungen der Shapley-Lösung gibt es einige Lösungen, die zu einem gewissen Grad solidarische Aspekte abbilden. Axiomatisierungen bzw. Charakterisierungen dieser Verallgemeinerungen ermöglichen eine bessere Einschätzung von deren Plausibilität und erlauben einen Vergleich der vorgeschlagenen Verallgemeinerungen.Auch für kooperative Spiele mit Externalitäten gibt es bislang mehrere Lösungskonzepte, die die Shapley-Lösung verallgemeinern. Man kann aber nicht sagen, dass es ein Standardlösungskonzept gibt. Daher ist es von Vorteil, wenn axiomatische Argumente zur Verfügung stehen und dadurch die Unterschiede und Einzigartigkeiten der jeweiligen Vorschläge herausgestellt werden können.Die meisten in der Literatur dargestellten Lösungen basieren auf der Annahme, dass ein Lösungskonzept Linearität erfüllen muss. DeClippel und Serrano (2008, ECTA) argumentieren, dass diese Annahme jedoch nicht zwingend ist, sondern eher mathematischer Natur. Mit Blick auf die Charakterisierung der Shapley-Lösung durch Young (1985, IJGT) ohne Linearität ist es daher ein erklärtes Ziel, ohne die Linearitäts-Annahme auszukommen. Casajus und Huettner (2014, JET) gelingt dies für solidarische Lösungen. Ziel dieses Projektes ist es, die gewonnen Einsichten auf kooperative Spiele mit Externalitäten zu übertragen und eine Charakterisierung etablierter Lösungen für kooperative Spiele mit Externalitäten ohne das Linearitätsaxiom zu finden. Ferner sollen weitere Argumente für oder gegen die in der Literatur vorgeschlagenen Lösungen gefunden werden.Weiterhin gilt es zu klären, inwiefern solidarische Aspekte im Kontext von Externalitäten systematisch einfließen können. Auch Gruppenformation und die Stabilität von Gruppen kann mit Hilfe der kooperativen Spieltheorie untersucht werden. Derartige Studien unter Berücksichtigung von Externalitäten sind noch zu leisten. Darüber hinaus sollen weitere strukturelle Einsichten im Kontext von Externalitäten erlangt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Japan, Kanada, Niederlande, Spanien, Süd-Korea
 
 

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