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Empirische Planungskulturforschung in schrumpfenden Städten und Stadtregionen am Beispiel von Freiraum-, Wohnflächen- und Einzelhandelsentwicklungen

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 289292600
 
Ziel des beantragten Projekts ist es, theoretisch und empirisch fundierte Antworten auf die Frage zu generieren, inwiefern es beim Übergang von einer wachstumsorientierten zu einer auf Anpassung an mehrdimensionale Schrumpfungsprozesse ausgerichteten Planung zu einem Wandel lokaler und regionaler Planungskulturen kommt. Es geht um neue Erkenntnisse zu Persistenz und Wandel des informellen institutionellen Gefüges bestehend aus handlungsleitenden Werten, Normen, Bedeutungszuweisungen und Wahrnehmungsmustern. Hier bedarf es der Erforschung der Adaption der politischen Diskurse sowie der Handlungslogiken und -muster der Akteure sowie der Interrelationen mit neuen Planungskonzepten, -instrumenten und -verfahren. Unter Berücksichtigung der Entwicklungspfade sowie unterschiedlicher räumlicher Bezugsebenen des Handelns und ihrer Interdependenzen sollen die komplexen Wechselbeziehungen zwischen der Welt formeller Institutionen (Planungssystem als formeller Handlungsrahmen) und der Welt informeller Institutionen (handlungsleitende Diskurse und kognitiven Dimensionen als informeller Handlungsrahmen) analysiert werden. Hierzu werden unter Anwendung eines institutionen- und handlungstheoretisch basierten Analysemodells die planungskulturellen Konfigurationen und Dynamiken auf kommunaler und stadtregionaler Ebene in vier Fallstudien vergleichend untersucht (Gelsenkirchen, Saarbrücken, Halle, Chemnitz). Der Vergleich ist dreifach kontrastierend angelegt: Erstens werden mit der Freiraum-, Wohnflächen- und Einzelhandelsentwicklung sektorale Planungsfelder in den Fokus gerückt, die sich in ihren institutionellen Settings und Akteurskonstellationen unterscheiden, so dass ein Vergleich der Neujustierungen unter Schrumpfungsbedingungen neue Erkenntnisse hinsichtlich der sektoralen Variationen planungskulturellen Wandels erwarten lässt. Zweitens bezieht das Projekt mit der Auswahl von Fallstudien aus den alten wie neuen Bundesländern die Implikationen divergierender planungskultureller Entwicklungspfade aufgrund gegensätzlicher politischer Systeme sowie unterschiedlicher ökonomischer und demografischer Rahmenbedingungen nach der Wiedervereinigung auf die Schrumpfungsanpassung in den Vergleich ein. Drittens werden durch den Vergleich von je zwei Fallstudien mit einer ähnlichen Schrumpfungsgeschichte innerhalb der alten Bundesländer (Gelsenkirchen und Saarbrücken) auf der einen und der neuen Bundesländer (Halle und Chemnitz) auf der anderen Seite die Einflüsse spezifischer lokaler und regionaler planungskultureller Kontexte auf die Anpassungsstrategien herausgearbeitet, die sich trotz der Zugehörigkeit zu gemeinsamen formellen wie informellen institutionellen Welten der Planung ergeben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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