Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Geburt des Geoengineerings. Großbauprojekte in der Frühphase des Anthropozäns (1850-1950)

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 289864306
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ausgangspunkt des Forschungsprojektes war ein neuer Ansatz zur Historisierung des Geoengineerings, der deutlich über den etablierten Fokus auf das Climate Engineering hinausgeht. Im Zentrum der Analyse stand die Geschichte der Planung, des Baus und der Erhaltung von Infrastrukturprojekten in Form von großen Eisenbahntunneln, Meereskanälen und Damm-Systemen auf beiden Seiten des Atlantiks, die als Brennglas für die Geburt des Geoengineerings und die Sichtbarmachung von historischen Strukturen der Frühphase des Anthropozäns fungierten. Das Projekt hat Impulse aus den Debatten zum Anthropozän aufgegriffen, das analytische und heuristische Potential des Konzeptes aufgezeigt und seinerseits einen Beitrag zur andauernden Periodisierungsdebatte um ein neues, nach dem Menschen benanntes Erdzeitalter geliefert. Im ersten Kapitel wurden Faktoren herausgearbeitet, die entscheidend für die Formierung der menschlichen geomorphologischen Gestaltungsmacht gewesen sind. Das zweite Kapitel thematisierte die Grenzen der menschlichen Kontrolle über die Natur und legte nicht-intendierte Konsequenzen offen. Die Historisierung „demokratischer Infrastrukturplanung“, die im Zentrum des dritten Kapitels stand, hat die unmittelbaren und langfristigen sozialen Auswirkungen des Geoengineerings sichtbar gemacht. Dieser Abschnitt – wie auch die Arbeit insgesamt – kann als ein historiographischer Beitrag zu der wichtigen gesamtgesellschaftlichen Debatte verstanden werden, die um die Frage kreist, wie sich anthropozäne Handlungsmacht in Zukunft integrativ gestalten lassen kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung