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Einfluss des epikardialen Fettgewebes auf die Zusammensetzung von Koronarplaques und das Auftreten unerwünschter kardialer Ereignisse. Neue systematische Risikostratifizierung in Patienten mit vermuteter koronarer Herzkrankheit: Ergebnisse der PROMISE Studie

Antragsteller Dr. Borek Foldyna
Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290004377
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die kardiale CT hat sich durch den schnellen technischen Fortschritt zu einer Modalität entwickelt, die das Herz einfach und genau darstellen kann. Neben der Darstellung von Herzkranzgefäßen - inzwischen eine Routineuntersuchung - bietet die kardiale CT eine große Menge an Informationen über benachbarte Herzstrukturen, die andere Modalitäten, wie zum Beispiel die invasive Koronarangiographie, nicht gewähren. Zu diesen gehört auch das PAT, das die Koronararterien umgibt und durch direkte exokrine Effekte die Gefäßwände beeinflusst und möglicherweise eine Schlüsselrolle bei der Atherogenese spielt. Andere Studien haben gezeigt, dass das Volumen und die Dichte des PAT einen prognostischen Wert haben könnte. Es ist aber nicht bekannt, ob und inwieweit das PAT mit dem Ausmaß und der Morphologie der KHK zusammenhängt. Eine der wichtigsten Zielgruppen für die Erforschung von neuen Parametern sind Patienten mit stabilem Brustschmerz und nichtobstruktiver KHK in der CT, da hier das Risiko von kardiovaskulären Ereignissen erhöht ist und die traditionelle Risikostratifizierung nicht ausreichend ist. Deshalb waren die primären Ziele des Projektes 1) die Erforschung der Zusammenhänge zwischen PAT und der Ausprägung sowie Morphologie der KHK, und 2) der Zusammenhang zwischen dem PAT und kardialen Ereignissen in Patienten mit stabilem Brustschmerz und nichtobstruktiver KHK. Unsere Ergebnisse in 1134 Patienten habe gezeigt, dass das PAT nur einen begrenzten Stellenwert in dieser Population hat. Im Spezifischen war PAT mit dem Ausmaß der KHK assoziiert, allerdings gab es keine Assoziation zu den kardialen Ereignissen. Nichtsdestotrotz haben unsere Ergebnisse einen überraschenden Zusammenhang zwischen der Gesamtgröße des Herzes und den kardialen Ereignissen gezeigt. Diese Assoziation war nicht wie erwartet positiv, sondern invers und war zudem unabhängig von den traditionellen kardiovaskulären Risikofaktoren, der linksventrikulären Funktion und der Ausprägung der KHK (u.a. SIS). Patienten mit kleineren Herzen (korrigiert für die Körpergröße und geschlechtsspezifische Unterschiede) hatten eine 2.6- fach höhere Rate an kardialen Ereignissen, vermehrt klassische Risikofaktoren und erhöhte systemische Inflammation. Gleichzeitig war der linke Ventrikel kleiner, aber mit erhaltender systolischer Pumpfunktion. Alle diese Faktoren wurden in Zusammenhang mit Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfunktion vorbeschrieben. Folglich könnte die Herzgröße einen neuen frühzeitigen Indikator für Herzinsuffizienz darstellen. Um diese Vermutung zu belegen, planen wir weitere Untersuchungen in großen US und Deutschen Kohorten, in denen wir Herzinsuffizienz als Endpunkt zur Verfügung haben (z.B. Framingham Heart Study, Deutsche Nationalkohorte). Um die Analyse in den großen Kohorten zu ermöglichen, haben wir eine vollautomatische „Deeplearning“-basierte Messmethode entwickelt und validiert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • CAD- RADS – a new clinical decision support tool for coronary computed tomography angiography. Eur Radiol 2018;28(4):1365–72
    Foldyna B, Szilveszter B, Scholtz JE., Banerji D, Maurovich-Horvat P, Hoffmann U
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s00330-017-5105-4)
  • Computed tomography improves the differentiation of infectious mediastinitis from normal postoperative changes after sternotomy in cardiac surgery. Eur Radiol 2018
    Foldyna B, Mueller M, Etz CD, Luecke C, Haunschild J, Hoffmann I, Gutberlet M, Lehmkuhl L
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s00330-018-5946-5)
  • Computed tomography-based fat and muscle characteristics are associated with mortality after transcatheter aortic valve replacement. J Cardiovasc Comput Tomogr 2018
    Foldyna B, Troschel FM, Addison D, Fintelmann FJ, Elmariah S, Furman D, Eslami P, Ghoshhajra B, Lu MT, Murthy VL, Hoffmann U, Shah R
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.jcct.2018.03.007)
  • Pretest probability for patients with suspected obstructive CAD: Re-evaluating Diamond-Forrester for the contemporary era and clinical implications: Insights from the PROMISE trial. Eur Heart J Card Img 2018
    Foldyna B, Udelson JE, Karady Julia, Banerji D, Lu MT, Mayrhofer T, Bittner OD, Meyersohn NM, Emami H, Genders TSS, Fordyce CB, Ferencik M, Douglasf PS, Hoffmann U
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1093/ehjci/jey182)
  • Sex Differences in Subclinical Coronary Atherosclerotic Plaque Among Individuals with HIV on Antiretroviral Therapy. JAIDS J Acquir Immune Defic Syndr 2018
    Foldyna B, Fourman LT, Lu MT, Mueller ME, Szilveszter B, Neilan TG, Ho JE, Burdo TH, Lau ES, Stone LA, Toribio M, Srinivasa S, Looby SE, Lo J, Fitch KV, Zanni MV
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1097/QAI.0000000000001686)
  • Cardiac Computed Tomography. Compr Cardiovasc Springer (book chapter) Med Prim Care Setting 2019:481–510
    Foldyna B, Lu M, Hoffmann U
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/978-3-319-97622-8_26)
 
 

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