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Ein Gesicht zum Lieben oder Fürchten? Ein Follow-up zu interindividuellen Unterschieden und klinischen Implikationen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2016 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290032019
 
Der Gedanke an ein unangenehmes Ereignis ist oft schlimmer als dessen tatsächliches Eintreten. Dieses Fortsetzungsprojekt untersucht das Zusammenspiel von sozialen Lernprozessen und Personenwahrnehmung. Hierbei wird ein besonderer Fokus auf interindividuelle Unterschiede und deren klinische Implikationen gelegt. In der ersten Förderperiode wurde untersucht, wie unangenehme Erwartungen – ausgelöst durch verbale Instruktionen – die Wahrnehmung von Gesichtern und Personen verändern. Gefahreninstruktionen führen zu Verzerrungen der Aufmerksamkeit, des assoziativen Lernens und der physiologischen Reaktionsprozesse. Bei gesunden Teilnehmenden zeigten diese Verzerrungen eine hohe Kovarianz mit selbstberichteter Sozialangst und Eigenschaftsängstlichkeit. In der zweiten Förderperiode steht die Rolle von bedrohungsbedingten Verzerrungen bei normaler und pathologischer Angst im Fokus. Zu diesem Zweck wird die Gesamtvarianz an Vulnerabilitätsfaktoren für Angst (z.B. bedrohungsbedingte Aufmerksamkeits-Verzerrungen, frühere Trauma-Erfahrungen) durch die Einbeziehung von Teilnehmenden mit mittlerer bis hoher sozialer und Eigenschaftsängstlichkeit sowie von Personen mit traumatischen Kindheitserfahrungen vergrößert. Darüber hinaus wird ein Schwerpunkt auf die Veränderung bedrohlicher Assoziationen gelegt. Hierzu werden wiederholte Instruktionen zum Umkehrlernen genutzt (reversal learning), um aus einem bedrohlichen einen sicheren Kontext zu machen. Darüber hinaus werden soziale und emotionale Informationen als explizite Sicherheitshinweise kombiniert (z.B. der lächelnde Lebensgefährte, der Sicherheit signalisiert), um langfristig bedrohliche Situationen abzumildern. Dazu werden Aufmerksamkeitsprozesse, psychophysiologische Reaktionen, Verhaltens- und Fragebogenmaße erhoben. Dieses Projekt nutzt einen dimensionalen transdiagnostischen Ansatz, der sich auf bedrohungsbedingte Verzerrungen beim sozialen Lernen und der Personenwahrnehmung konzentriert - von funktionaler Furcht und Angst bis zur Psychopathologie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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