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Intraläsionale Behandlung natürlich entstandener equiner Sehnenerkrankungen mit mesenchymalen Stromazellen aus Fettgewebe - kontrollierte Pilotstudie zur Wirkung auf den Heilungsverlauf
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Walter Brehm; Professorin Dr. Janina Burk; Professor Dr. Florian Geburek
Fachliche Zuordnung
Tiermedizin
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290135947
Sehnenerkrankungen stellen aufgrund ihres oftmals degenerativen Charakters sowohl in der Pferdepraxis als auch in der humanmedizinischen Orthopädie eine therapeutische Herausforderung dar. Um den unzureichenden klinischen Ergebnissen nach konventioneller Behandlung zu begegnen, werden seit einigen Jahren regenerativmedizinische Therapieansätze verfolgt. Insbesondere wird in der Pferdepraxis die lokale Applikation multipotenter mesenchymaler Stromazellen bereits verbreitet zur Behandlung von Sehnenerkrankungen eingesetzt und ist Gegenstand vieler Forschungsprojekte. Dennoch existiert nach wie vor keine klinische Studie, die die Wirksamkeit der Therapie hinreichend belegen konnte, so dass die Anwendung der Zellen wenig evidenzbasiert erfolgt. Darüber hinaus wird insbesondere im klinischen Umfeld in der Regel auf eine eingehende Charakterisierung der applizierten Zellen verzichtet, obwohl diese aufgrund der Heterogenität der verwendeten Stromazellpopulationen im Hinblick auf ihre Anwendungssicherheit und die Reproduzierbarkeit klinischer Ergebnisse von großer Bedeutung ist. Ziel des beantragten Vorhabens ist es daher, die Grundlage für eine kontrollierte klinische Studie zu schaffen, die eine objekte Bewertung der Wirksamkeit der Zelltherapie erlaubt und somit in der Zukunft eine evidenzbasierte Therapieempfehlung ermöglicht. Hierzu soll unter Beteiligung zweier Universitätstierkliniken eine kontrollierte, randomisierte und dreifach verblindete Pilotstudie (12 Tiere je Behandlungsgruppe) durchgeführt werden, die eine standardisierte Gewinnung und Charakterisierung allogener Stromazellen aus Fettgewebe wie auch ein standardisiertes Behandlungsregime mit regelmäßigen Nachuntersuchungen über einen Zeitraum von 12 Monaten einschließt. Letztere beinhalten sowohl Routinediagnostik wie klinische und ultrasonographische Untersuchungen als auch innovative nicht-invasive Verfahren wie Ganganalysen, Ultrasonographic Tissue Characterization und Niederfeld-Magnetresonanztomographie zur Erhebung quantitativer Outcome-Parameter. Die erhobenen Daten werden nach explorativer Auswertung als Basis für die biometrische Planung einer abschließenden klinischen Studie dienen. Diese soll mit definitierten primären Endpunkten und unter Einbeziehung weiterer Kliniken und höherer Fallzahlen im Anschluss an das hier beantragte Vorhaben durchgeführt werden und eine objektive Bewertung der Wirksamkeit der Zelltherapie bei Sehnenerkrankungen des Pferdes ermöglichen. Somit ist das beantragte Vorhaben von direkter Relevanz für die klinische Veterinärmedizin. Gleichzeitig trägt es zur Weiterentwicklung regenerativer Therapieansätze für die Humanmedizin bei.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen