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Intraläsionale Behandlung natürlich entstandener equiner Sehnenerkrankungen mit mesenchymalen Stromazellen aus Fettgewebe - kontrollierte Pilotstudie zur Wirkung auf den Heilungsverlauf

Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290135947
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die „Stammzelltherapie“ im Sinne einer lokalen Behandlung mit multipotenten mesenchymalen Stromazellen (MSC) wird bei Pferden bereits relativ häufig zur Behandlung von Sehnenerkrankungen eingesetzt. Allerdings erfolgt dies bislang nicht ausreichend evidenzbasiert und wenig zielgerichtet, da aussagekräftige Patientenstudien fehlen. Im kürzlich abgeschlossenen Projekt wurde erstmalig eine kontrollierte und verblindete Studie zur Wirksamkeit dieser Zelltherapie bei der Behandlung von Erkrankungen der equinen oberflächlichen Beugesehne durchgeführt. Diese war im Sinne einer Pilotstudie geplant mit dem Ziel, im Falle ermutigender Ergebnisse die gewonnenen Daten für die Planung einer größer angelegten Studie nutzen zu können. Das Studiendesign sah die Behandlung mit entweder MSC in Serum (Behandlungsgruppe) oder Serum alleine (Kontrollgruppe) vor, wobei die Zuordnung mittels Blockrandomisierung erfolgte. Die MSC waren zuvor von einem gesunden Spendertier enzymfrei isoliert, frei von nicht-equinen tierischen Medienzusätzen expandiert und charakterisiert worden. Dosierung und Injektionsvolumen richteten sich nach dem bei Eingangsuntersuchung ausgemessenen Volumen der Sehnenläsion. Sowohl die behandelnden Tierärzte als auch die Tierbesitzer waren bis zum Ende der Studie verblindet. Die Nachverfolgungszeit betrug mindestens 12 Monate, meist jedoch 18 Monate. Sowohl 6, 12 wie auch 18 Monate nach der Behandlung zeigte sich in der MSC-Behandlungsgruppe ein deutlicher Fortschritt im Heilungsverlauf. Lahmheitsgrad, klinische Entzündungsanzeichen und ultrasonographische Beurteilung waren im Vergleich zum Zeitpunkt des Einschlusses in die Studie verbessert (p < 0,05). Weniger Fortschritt war in der Kontrollgruppe zu beobachten. In der MSC-Behandlungsgruppe schlossen 5 von 7 Pferden erfolgreich und ohne Rezidiv die gesamte Nachverfolgungszeit von 18 Monaten ab. In der Kontrollgruppe dagegen waren dies nur 2 von 7 Pferden. Die hier gewonnenen Ergebnisse weisen erfreulicherweise darauf hin, dass MSC bei der Behandlung von Sehnenerkrankungen tatsächlich wirksam sind. Dieses hier erstmals unter kontrollierten und verblindeten Bedingungen beobachtete Ergebnis soll nun in einer größeren Studie bestätigt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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