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Prospektive Untersuchung der nachhaltigen Einflüsse von frühzeitigem Übergewicht und gesundheitsrelevanter Determinanten auf die Gesundheit junger Erwachsener

Antragstellerin Professorin Anja Bosy-Westphal, Ph.D., seit 10/2017
Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290734113
 
Übergewicht kann in allen Lebensabschnitten auftreten oder dauerhaft bestehen. Der Zeitpunkt der Inzidenz von Übergewicht und ernährungsabhängigen Erkrankungen ist im Leben eines Menschen unterschiedlich. Die Bedeutung von früh- gegenüber spätmanifestem Übergewicht ist unklar. Auch wurde die Auswirkung von Übergewicht im Kindes- und Jugendalter auf die Gesundheit junger Erwachsener bisher nicht systematisch untersucht. In der Adipositasforschung fehlt die Verknüpfung der Determinanten von Übergewicht in der Kindheit und Jugend mit Krankheitsrisiken im Erwachsenenalter. Lebensphasenübergreifende Daten sind nötig, um diese Fragen zu adressieren. Das Ziel dieses Antrags ist die Untersuchung der Bedeutung des Übergewichts und dessen Determinanten im Kindes- und Jugendalter für die Manifestation gesundheitlicher Risiken im jungen Erwachsenenalter. Dazu soll eine Kohorte von 1332 jungen Erwachsenen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren nachuntersucht werden. Diese Personen waren Teilnehmer der Kieler Adipositas-Präventionsstudie (KOPS). Sie wurden bereits zu 5 oder 6 verschiedenen Zeitpunkten (Geburt, 1., 2., 6., 10. und 14. Lebensjahr) bzgl. der Körperzusammensetzung (Größe, Gewicht, Fettmasse, Taillenumfang) und familiärer, sozialer, prä- und postnataler Determinanten sowie Lebensstilvariablen untersucht. Für die geplante Nachuntersuchung im Erwachsenenalter sind die Zielgrößen Übergewicht (Prävalenz, Inzidenz und Persistenz), der BMI, die Fettmasse, Stoffwechselstörungen, Infammation sowie ernährungsabhängige Erkrankungen. Das Krankheitsrisiko wird als funktionelle Schädigung über den Triglycerid- und Insulinspiegel sowie den HOMA-Index und als bereits ausgebildete Krankheiten wie Hypertonie und CRP-Spiegel untersucht. Um das Krankheitsrisiko hinsichtlich einer strukturellen Schädigung zu beurteilen, wird im Rahmen einer eingebetteten Fall-Kontroll-Studie das Leberfett bei 200 übergewichtigen Erwachsenen mittels Magnetresonanzspektroskopie analysiert. Die Stratifizierung erfolgt nach persistent (d.h. seit der Kindheit) und inzident (d.h. normalgewichtig in der Kindheit und übergewichtig als Erwachsene) übergewichtig. Als Kontrollen dienen persistent normalgewichtige Personen, bei denen keine metabolische Störungen erwartet werden. Die bereits erhobenen Einflussfaktoren auf das Übergewicht werden um aktuelle Angaben zum Lebensstil (Ernährung Aktivität, Medienkonsum), Wohnumgebungsfaktoren, sozialen und familiären Faktoren bei allen 1332 Personen über Fragebögen ergänzt und nach sog. kritischen Zeitfenstern stratifiziert. Diese umfassen die ersten zwei Lebensjahre, das 5. bis 8. Lebensjahr, die Pubertät (13.-16. Lebensjahr) und das 18. bis 22. Lebensjahr. Der Einfluss verschiedener Determinanten sowie ihrer Wechselwirkungen soll mit Hilfe von Latent Class Growth Models und strukturiert additiven Quantilregressionen mit Boosting-Schätzung auf den BMI, die Fettmasse und Stoffwechselstörungen von der Geburt bis zum 25. Lebensjahr analysiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemalige Antragstellerin Privatdozentin Dr. Sandra Plachta-Danielzik, bis 10/2017
 
 

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