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Politikberatung als diskursive Politikgestaltung: Beratungsunterstützte Formen des Regierens zwischen Professionalisierung der Beratungspraxis und Technokratisierung des politischen Handelns

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 29180618
 
Gegenstand des Vorhabens ist die Entstehung neuer Formen der Politikberatung. Für diese ist kennzeichnend, daß im Vorfeld konfliktträchtiger Entscheidungen Kommunikationsfachleute beauftragt werden, den politischen Entscheidungsprozeß etwa durch Einbeziehung der Öffentlichkeit zu gestalten, mit dem Ziel sozial und kognitiv robuste Entscheidungen zu ermöglichen.Eine entsprechende Beratungspraxis unterscheidet sich, so die These, grundlegend von herkömmlichen Formen der Politikberatung. Adressat der Beratung sind nicht allein die Leistungsrollenträger der Politik, sondern die politische Praxis unter Einbeziehung nichtstaatlicher Akteure sowie der Öffentlichkeit. Die zur Verfügung gestellte Leistung ist keine Expertise, sondern die Moderation von Entscheidungsprozessen. Die Beratungspraxis nimmt damit die politische Auseinandersetzung in Regie und greift in die Autonomie der politischen Entscheidungspraxis ein. Die Vermutung ist also, dass diese Beratungspraxis als Interventionspraxis zu bestimmen ist und dass deshalb die Professionalisierungstheorie der angemessene Beschreibungsrahmen dieser Praxis ist. Diese Vermutung soll im Rahmen empirischer Fallanalysen überprüft, und es soll untersucht werden, welche Probleme sich aus dem Interventionscharakter sowohl für die Beratungspraxis als auch für die Politik ergeben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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