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Kreditausfallwahrscheinlichkeiten und optimale Risikosteuerung in der Firma

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5470460
 
Dieses Teilprojekt befasst sich mit Preis- und Kreditrisiken von Firmen, in denen der Manager das Risiko der Firma steuern kann. Damit modellieren wir Firmen realistischer, indem wir dem Manager die Möglichkeit eröffnen, das Firmenrisiko optimal in Anbetracht seiner Gehaltsstruktur und seiner Präferenzen zu wählen. Dabei berücksichtigen wir, dass der Manager gerade dafür bezahlt wird, dass er die Firma optimal steuert. Damit dies im Sinne der Investoren geschieht, wird dem Manager eine Gehaltstruktur angeboten, die idealerweise seine optimale Risikowahl, gemäß seinen persönlichen Präferenzen, mit der optimalen Risikowahl der Investoren zur Deckung bringt. Diese optimale Risikonahme hat nun direkte Auswirkungen auf die Bewertung der Finanzinstrumente der Firma. So hängt die Bewertung der Anleihen, der Aktien und der Optionen auf die Aktien der Firma davon ab, wie der Manager die Firma lenkt und wie er die Risikonahme steuert. Wir können diese Werte in unserem Modell berechnen und hoffen somit Marktpreise besser zu erklären. Bisher wurde dieser wichtige Aspekt aber meist vernachlässigt und es wurde angenommen, dass die Firma mit konstanter Risikonahme operiert.Der Grund für diese simplifizierende Modellierung ist, dass im zeit-stetigen Strukturmodell der Firma eine optimale Kontrolle des Firmenrisikos nicht in geschlossener Form dargestellt werden kann, wenn realistische Annahmen bezüglich der Bezahlung des Managers getätigt werden. Wir lösen dieses Problem indem wir ein zeit-diskretes Modell entwickeln, das dann numerisch gelöst wird. Hiermit lässt sich auch ein weiteres Problem der traditionellen Strukturmodelle lösen, nämlich, dass die Zinsprämien der Anleihen von Firmen am kürzeren Ende der Laufzeiten zu niedrig ausfallen. Solange der anfängliche Firmenwert größer ist als der Schuldenwert und solange sich der Firmenwert über kurze Zeit nur wenig verändern kann (Stetigkeitsannahme), so lange ist auch ein Konkurs in einem zeit-stetigen Strukturmodell sehr unwahrscheinlich. Wir modellieren den Firmenwert als diskreten Sprungprozess und können so auch innerhalb kürzerer Zeiträume eine realistische Wahrscheinlichkeit erreichen, mit der eine Firma in den Konkurs geraten kann. Diese Wahrscheinlichkeit ist somit nicht nur ein Artefakt der Länge des Zeitschrittes der Diskretisierung, sondern wird auch durch die Wahl der Sprungverteilung beeinflusst.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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