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Modellierung von Stabilität im Mobilitätsverhalten
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Peter Vortisch
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Verkehrs- und Transportsysteme, Intelligenter und automatisierter Verkehr
Verkehrs- und Transportsysteme, Intelligenter und automatisierter Verkehr
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 298205327
Verkehrsnachfragemodelle sind in der Verkehrsplanung zur Bewertung unterschiedlicher verkehrsplanerischer Maßnahmen unverzichtbar. Die typische Analyseperiode bei den gängigen Verkehrsnachfragemodellen ist dabei ein Tag. In der empirischen Verkehrsverhaltensforschung, bei der Mehrtageserhebungen schon länger üblich sind, hat sich jedoch herausgestellt, dass eine Betrachtung über einen Tag nicht ausreichend ist. Bei der Betrachtung nur eines Tages können Stabilität und Variabilität des Verkehrsverhaltens, die sich beispielsweise in Monomodalität (Nutzung nur eines Verkehrsmittels) und Multimodalität (Nutzung verschiedener Verkehrsmittel) äußern, nicht ausreichend beobachtet werden. Für die Verkehrsplanung ist diese Erkenntnis von Bedeutung, da davon auszugehen ist, dass beispielsweise eine monomodale Person (hohe Stabilität im Verkehrsverhalten) anders als eine multimodale Person (geringe Stabilität im Verkehrsverhalten) auf ein verändertes Verkehrsangebot reagiert. So wird beispielsweise eine Person, die immer den PKW nutzt, von einer Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖV) wenig beeinflusst werden, während eine Person, die den ÖV und andere Verkehrsmittel nutzt, durch die Verbesserung des ÖV-Angebots möglicherweise dazu gebracht wird, diesen öfters zu nutzen. Ziel des Projektes ist es, durch Berücksichtigung von Stabilität im Zielwahl- und Verkehrsmittelverhalten, die Realitätsnähe von Verkehrsnachfragemodellen zu verbessern. Zu diesem Zweck werden in diesem Projekt verschiedene Ansätze untersucht, Stabilität in der Zielwahl und Verkehrsmittelwahl abzubilden. Die einzelnen dabei entstehenden Modelle werden in einer mikroskopischen Verkehrsnachfragesimulation getestet. Anhand von Kennzahlen zur Beschreibung von Stabilität im Verkehrsverhalten werden die Ergebnisse der Modelle untereinander und mit den Daten des Deutschen Mobilitätspanels und einer weiteren Mobilitätserhebung verglichen und bewertet. Die hierzu notwendigen Kennzahlen zur Beschreibung von Stabilität im Zielwahl- und Verkehrsmittelwahlverhalten werden im Rahmen dieses Projektes ebenfalls identifiziert und entwickelt. Erwartetes Ergebnis des Projektes sind Erkenntnisse, wie sich die Realitätsnähe von Verkehrsnachfragemodellen durch Berücksichtigung von Stabilität in Zielwahl und Verkehrsmittelwahl verbessern lässt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen