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Risiko Ressourcenreichtum? Zur Bedeutung von Kontextbedingungen für den Zusammenhang von natürlichen Ressourcen und Gewalt in Nicht-OECD-Staaten

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 29856116
 
Zahlreiche Untersuchungen scheinen zu belegen, dass ressourcenreiche Länder mit höherer Wahrscheinlichkeit von Gewalt betroffen sind. Allerdings wird dieser Zusammenhang empirisch, methodologisch und theoretisch zunehmend in Frage gestellt. Neuere Arbeiten legen nahe, dass eine Reihe von Kontextfaktoren über das Auftreten von Gewalt entscheidet. Die zentrale Fragestellung des Vorhabens lautet daher: Unter welchen Bedingungen führt Ressourcenreichtum zu Gewalt und unter welchen nicht? Gewalt als abhängige Variable wird dabei auf bestimmte Formen physischer Gewalt beschränkt (u.a. Massenkonflikte, Menschenrechtsverletzungen der Regierung), die Kontextbedingungen in ressourcenspezifische und nicht-ressourcenspezifische sowie endogene und exogene Bedingungen unterteilt. Um entsprechende Hypothesen zu überprüfen, werden quantitative und qualitative Methoden kombiniert: Eine ¿Large N¿-Studie, die auf vorhandene und neue Datensätze zurückgreift, zielt auf die Generierung verallgemeinerbarer Aussagen zur kontextabhängigen Beziehung von Gewalt und Ressourcenreichtum. Ergänzend dazu werden über ein ausgesuchtes ¿Small N¿-Sample vergleichbarer Ölstaaten (Algerien, Iran, Nigeria und Venezuela), die starke Ähnlichkeiten bei zentralen ressourcenspezifischen Kontextvariablen, nicht aber in Bezug auf physische Gewalt aufweisen, spezifische Kausalbeziehungen isoliert. Das Projekt begreift sich als Teil der Grundlagenforschung. Seine Ergebnisse können aber für Ansätze der Prävention und Lösung gewaltsamer Konflikte genutzt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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