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Neuronale Korrelate appetitiver Extinktionsprozesse

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 298597483
 
Innerhalb der Klinischen Psychologie stellen Konditionierungs- und Extinktionsprozesse sowie deren langfristige Stabilität wichtige Modelle für die Behandlung von Sucht- und Angsterkrankungen dar. Während die Furchtextinktion relativ gut beforscht ist und durch die gefundenen Ergebnisse bereits Implikationen für die Behandlung abgeleitet werden konnten, gelten appetitive Extinktionsprozesse als vergleichsweise wenig beforscht. In diesem Kontext erscheint unter anderem der langfristige Abruf als klinisch bedeutsam, da verschiedene Studien zeigen konnten, dass der Behandlungserfolg über die Zeit hinweg abnimmt und die Rückfallgefahr steigt. Das vorliegende Forschungsprojekt verfolgt das Ziel die neuronalen Grundlagen appetitiver Extinktionsprozesse sowie den langfristigen Abruf zu untersuchen.Es ist ein längsschnittliches Paradigma geplant, das appetitive Extinktionsprozesse über einen Zeitraum von sechs Monaten untersucht. Am ersten Tag findet ein appetitives Konditionierungsparadigma statt, bei dem ein neutraler Reiz (CS+) mit einem positiven Stimulus (Geldgewinn) gepaart wird, während ein zweiter Reiz (CS-) das Ausbleiben des Geldgewinns ankündigt. Am zweiten Tag findet ein Extinktionsparadigma statt, bei dem beide Reize (CS+ und CS-) nicht weiter verstärkt werden. Der Abruf findet am dritten Tag und nach sechs Monaten statt, bei dem beide Reize ungepaart präsentiert werden. Elektrodermale Aktivität, subjektive Daten und BOLD-Reaktionen werden zu allen vier Messzeitpunkten erhoben. Zusätzlich wird in einer Nebenfragestellung der dopaminerge Taq1a Polymorphismus (DRD2) analysiert, da dieser Zusammenhänge mit Lern- und Belohnungsvorgängen aufweist und zusätzlich in Verbindung mit Suchterkrankungen und Rückfällen gebracht wird. Das dargestellte Projekt soll die Forschungslücken schließen, die in Bezug auf appetitive Extinktionsprozesse und deren langfristiger Stabilität bestehen. Zusätzlich erlaubt das Projekt Faktoren zu identifizieren, die einen Zusammenhang mit dem langfristigen Extinktionserfolg aufweisen. Das vorliegende Projekt soll somit vertiefende Erkenntnisse über Extinktionsprozesse bei konditionierten appetitiven Reizen liefern und darauf aufbauend aktuelle Modelle für die Behandlung und Rückfälle bei Suchterkrankungen im Kontext der Klinischen Psychologie weiter entwickeln. Durch die Untersuchung der Stabilität von Extinktionsprozessen und der Identifikation potentieller Einflussfaktoren könnten somit wichtige grundlagenwissenschaftliche, aber auch praktische Erkenntnisse gewonnen werden, die z. B. Rückfälle erklärbarer machen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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