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Das Mikrobiom der Harnblase bei gesunden Frauen. Eine longitudinale Pilotstudie (MiHoP)
Antragstellerin
Dr. Lena Biehl
Fachliche Zuordnung
Reproduktionsmedizin, Urologie
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Pneumologie,Thoraxchirurgie
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Pneumologie,Thoraxchirurgie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 299241415
Rezidivierende Harnwegsinfektionen (rHWI) stellen eine häufige Indikation für die Behandlung mit Antibiotika dar. Um der weiteren Entwicklung von Antibiotikaresistenzen in diesem Kontext entgegen zu wirken, ist es von großem Interesse, alternative prophylaktische oder auch therapeutische Maßnahmen zu identifizieren. Vor dem Hintergrund der bisherigen Erfolge mit der oralen Immuntherapie mit Escherichia coli-Antigenen sowie mit intravaginalen Probiotika erscheint das Wirts-Mikrobiom ein wichtiger Ansatzpunkt. Die in den letzten Jahren auf Grund von Fortschritten in der Hochdurchsatzsequenzierung mögliche Mikrobiomforschung befasst sich vorrangig mit dem Darmmikrobiom und dessen Interaktion mit verschiedenen Organsystemen. In einigen wenigen Studien wird hingegen das Vorhandensein eines spezifischen Mikrobioms der Harnblase postuliert und erste Assoziationen mit urogenitalen Erkrankungen aufgezeigt. Die Rolle des Mikrobioms der Harnblase in Bezug auf rekurrierende Harnwegsinfektionen wurde jedoch noch nicht untersucht. Analog zum Einfluss von Antibiotika und einer veränderten Zusammensetzung des Darmmikrobioms auf die Pathogenese bei Clostridium difficile Infektionen, ist es denkbar, dass eine Veränderung des Mikrobioms der Harnblase ein Einflussfaktor in der Entstehung rekurrierender Harnwegsinfektionen darstellt. Ebenso können Veränderungen im Mikrobiom des Darms und der Vagina eine Rolle spielen. Eine Überprüfung dieser Hypothesen setzt allerdings die Kenntnis der longitudinalen Variabilität des Mikrobioms der Harnblase bei Gesunden voraus. Aufbauend auf den Daten zu dieser Kontrollgruppe können spätere Studien zur Erfassung der möglichen Interaktionen zwischen Antibiotikaeinnahmen, vaginalem und intestinalem Mikrobiom sowie dem Mikrobiom der Harnblase geplant und durchgeführt werden. Das Wissen über diese Interaktionen könnte zukünftige therapeutische und präventive Ansätze aufzeigen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Maria J G T Vehreschild