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Das Mikrobiom der Harnblase bei gesunden Frauen. Eine longitudinale Pilotstudie (MiHoP)

Antragstellerin Dr. Lena Biehl
Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Pneumologie,Thoraxchirurgie
Förderung Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 299241415
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In dieser Pilotstudie wurden erstmalig longitudinal gesammelte Urinproben von gesunden Probandinnen hinsichtlich ihrer bakteriellen Mikrobiomzusammensetzung analysiert. Die Durchführung konnte in fast allen Punkten zeitgerecht umgesetzt werden, insbesondere gelang es rasch, die notwendige Anzahl an Probandinnen zu rekrutieren. Bei der Sequenzierung konnte durch Anpassung einzelner Analyseschritte die Qualität der Ergebnisse verbessert werden Noch während der Durchführung und Auswertung der Studie wurden bereits Erweiterungen der Fragestellung in Angriff genommen und zusätzliche Proben gesammelt sowie entsprechende weitere Analysen durchgeführt. In der 16S rRNA Gen-Sequenzierung der Urinproben zeigte sich eine relativ deutliche Stabilität des MiH mit nur geringer intraindividueller Variabilität über den Zeitraum von 6 Monaten. Als nächster Schritt ist von besonderem Interesse, diese Verläufe und Ergebnisse mit Proben von rHWI Patienten zu vergleichen. Möglicherweise lassen sich hierdurch Eigenschaften wie Kolonisierungsresistenz einer bestimmten Zusammensetzung des MiH zuordnen. Damit könnten langfristig therapeutische Ansätze identifiziert werden, die ein „gesundes“ MiH wiederherstellen und dadurch das Auftreten von rHWI verringern. Zu unserer Überraschung konnte eine Patientin mir rHWI nach Nierentransplanation erfolgreich mittels FMT behandelt werden, in Folge traten keine weiteren rHWI Fälle auf. Währen diese Einzelfallbehandlung noch keine weitreichenden Schlussfolgerungen ermöglicht und keine sicheren Anhaltspunkte für die Wirkungsweise der FMT aufzeigt, sind inzwischen bereits Erweiterungen und Folgestudien der vorliegenden Studie geplant, um diese Fragen und die dahinter liegenden Interaktionen zwischen Antibiotikatherapien, intestinalem Mikrobiom und MiH weiter zu untersuchen. An die durch die vorliegende Studie aufgebaute Infrastruktur sowie erfolgreichen Kooperationen werden weitere Studien anküpfen können und diese weiter ausbauen können.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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