Detailseite
Gezählte Geschichte. Die chronologischen Angaben der Königebücher unter literargeschichtlichen und historischen Aspekten
Antragstellerin
Professorin Dr. Kristin Weingart
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 299243590
Die synchronistische Verschränkung der Regierungsdaten von Königen aus dem Nordreich Israel und dem Südreich Juda kennzeichnet den sogenannten Königsrahmen in den Königebüchern des Alten Testaments. Das Forschungsvorhaben ist diesem Textbereich gewidmet und zielt auf eine kritische Neuaufnahme der Diskussion um die Chronologie der israelitischen Königszeit. Die heute weitgehend als nicht mehr hinterfragtes Faktum akzeptierten älteren Zeittafeln verdanken sich einer umsichtigen und minutiösen Forschungsarbeit, die mehrheitlich in der 1. Hälfte des 20. Jh.s geleistet wurde. Diese hat aber zu verschiedenen, im Einzelnen nicht kompatiblen Lösungsvorschlägen geführt, beruht zu weiten Teilen auf in der gegenwärtigen Forschung nicht mehr konsensfähigen literargeschichtlichen Hypothesen und konnte neuere außerbiblische Daten noch nicht berücksichtigen. Im Forschungsprojekt wird die innere Systematik der chronologischen Angaben und synchronistischen Datierungen im Königsrahmen und ihre Überlieferungsgeschichte untersucht. Desweiteren sollen u.a. mittels eines Vergleichs mit altorientalischen Analogien, wie sie in assyrischen und neubabylonischen Chroniken vorliegen, Voraussetzungen, Intention und Methode ihrer Zusammenstellung geklärt werden. Auf dieser Basis zielt die Untersuchung auf ein begründetes Urteil über den historischen Quellenwert der Rahmentexte und auf ihre Diskussion im Verhältnis zu außerbiblischen Daten zu dieser Epoche in der Geschichte Israels ab. Als ein Ergebnis wird eine kritische Neubewertung der Vorschläge zur Chronologie der israelitischen Königszeit und so ein Beitrag zur Grundlagenforschung für die Geschichte Israels und die Literaturgeschichte des Alten Testaments angestrebt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen