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Entwicklung neuartiger, rekombinanter Strategien zur Thrombolyse und Antikoagulation basierend auf konformations-spezifischen "Single-chain" Antikörpern, die gegen das Thrombozytenintegrin GPIIb/IIIa (alpha IIb beta drei) gerichtet sind
Antragsteller
Dr. Christoph Hagemeyer
Fachliche Zuordnung
Kardiologie, Angiologie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 29999886
Kardiovaskuläre Krankheiten sind die häufigste Todesursache in industrialisierten Gesellschaften. Fortschreitende Gefäßverkalkungen rufen Durchblutungsstörungen und Gefäßverschlüsse hervor, die dann zu Organinfarkten, wie zum Beispiel Herzinfarkt und Schlaganfall, führen. Ziel des beantragten Vorhabens ist die Entwicklung und Charakterisierung neuartiger, rekombinanter Substanzen, die eine Thrombusentstehung verhindern oder einen bereits vorhandenen Thrombus auflösen können. Durch die Fusion verschiedener antikoagulativ und fibrinolytisch wirksamer Substanzen in einem einzigen Molekül mit Hilfe molekularbiologischer Methoden soll eine hochspezifische Anreicherung am Blutgerinnsel und damit eine niedrige systemische Belastung mit geringen Nebenwirkungen und hoher Effektivität erreicht werden. Die geplanten Fusionsproteine setzen sich aus folgenden Teilen zusammen: Einem ¿Single-chain Antikörper, der durch aktivations-spezifische Inhibition des Fibrinogenrezeptors GPlIb/llla die Thrombozytenaggregation hemmt und gleichzeitig zur Anreicherung (Targeting) von Antikoagulantien und Fibrinolytika am Thrombus führt. An diesen ¿Single-chain Antikörper werden das im Menschen vorkommende Fibrinolytikum Urokinase und zusätzlich potente Antikoagulantien (TAP und Hirudin), die aus der Zecke und dem Blutegel kloniert worden sind, mittels molekularbiologischer Methoden gekoppelt. Diese Fusion eines neuartigen, aktivations-spezifischen GPIlb/llla Blockers, des Fibrinolytikums Urokinase und der hoch potenten Antikoagulantien in einem Moleküle verspricht daher eine Effizienz und Sicherheit hinsichtlich des Blutungsrisikos, die deutlich über der kombinierten Gabe der einzelnen Substanzen liegen wird.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Australien
Gastgeber
Professor Karlheinz Peter, Ph.D.