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Artendiversität, Vielfalt der Entwicklungsstadien und Entwicklungszyklen von Loricifera Nordost-Atlantischer Tiefseebecken
Antragsteller
Professor Dr. Pedro M. Martinez Arbizu
Fachliche Zuordnung
Atmosphären-, Meeres- und Klimaforschung
Förderung
Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 30204329
Im Rahmen des Gesamtprojektes DIVA-2 (Latitudinal Gradients of Deep-Sea BioDIVersity in the Atlantic Ocean, Part II) zur Untersuchung der benthonischen Fauna der atlantischen Tiefsee soll - als Teil des internationalen Großprojektes Census of Marine Life - die Vielfalt an Arten (Alpha-Diversität), Entwicklungsstadien und Entwicklungszyklen der Loricifera in drei Tiefseebecken (Angola-, Guinea- und Kapbecken) untersucht werden. Dafür stehen insgesamt 160 während des Fahrtabschnitts M63/2 mit einem Multicorer genommene quantitative Proben zur Verfügung, die von fünf Stationen stammen (l Station: Kapbecken; l Station: Angolabecken; 3 Stationen: Guineabecken; pro Station 5-7 Repliken). Die Fragestellungen des Erstantrages, die unverändert auch für den Fortsetzungsantrag gelten, orientieren sich eng an den Gesamtzielen des Projektes, die für alle untersuchten Tiergruppen gleich sein sollen. Die Studien der Loricifera aus drei aneinandergrenzenden Tiefseebecken sollen die Arbeiten ergänzen, die sich in der DIVA-1 Studie nur auf das Angolabecken beschränkt haben. Zusammen mit den schon erzielten Ergebnissen aus dem DIVA-1 Projekt und ANDEEP wird die Untersuchung der Loricifera einen bisher einmaligen Datensatz ergeben. Dadurch wird eine statistisch auswertbare quantitative Erhebung auch für eine seltene Meiofauna-Gruppe auf Artebene entlang eines latttudinalen Transektes durch den gesamten Südatlantik von der Polarregion bis zu den Tropen möglich. Alle in den Proben vorhandenen Loricifera sollen auf Artebene bearbeitet werden. Nach den durchgeführten Vorarbeiten des Erstantrages wurde eine Anzahl an 800 Individuen erwartet, die sich nach den nun fast abgeschlossenen Sortierarbeiten um ca. 30% auf 1.200 Individuen erhöht. Für das Problem, dass es Tiefsee-Loricifera gibt, die sich bei entsprechenden Umweltbedingungen fast ausschließlich asexuell über ihre Larvenstadien vermehren, soll eine Lösung angeboten werden: ein publikationsreifer Katalog der Higgins-Larven soll entstehen, der schon vor einer formalen Beschreibung einer Art auch für andere Wissenschaftler zugänglich sein und damit künftig die Bearbeitung verschiedenen Probenmaterials expeditionsübergreifend möglich machen soll. Die Frage, ob lokal wirkende Faktoren existieren, welche die Artenvielfalt beeinflussen, kann exemplarisch anhand der Loricifera ermittelt werden. Es gibt Indizien aus den Vorarbeiten, die nach den bisherigen Auswertungen im Rahmen dieses Forschungsvorhabens bestätigt haben, dass die komplexen Entwicklungszyklen der Loricifera mit abiotischen und biotischen Variablen von Tiefseehabitaten korreliert sind (z.B. Sedimentqualität und Nährstoffverfügbarkeit).
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 516:
Auswertung der Meteor-Expeditionen