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Artendiversität, Vielfalt der Entwicklungsstadien und Entwicklungszyklen von Loricifera Nordost-Atlantischer Tiefseebecken

Fachliche Zuordnung Atmosphären-, Meeres- und Klimaforschung
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 30204329
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Gesamtprojektes DIVA 2 (Latitudinal Gradients of Deep-Sea BioDIVersity in the Atlantic Ocean, Part II) zur Untersuchung der benthonischen Fauna der atlantischen Tiefsee wurden - als Teil des internationalen Großprojektes Census of Marine Life - die Vielfalt an Arten (Alpha-Diversität), Entwicklungsstadien und Entwicklungszyklen der Loricifera in drei Tiefseebecken (Angola-, Guinea- und Kapbecken) untersucht. Dafür standen 160 mit einem Multicorer genommene quantitative Proben zur Verfügung (pro Station 5-7 Repliken). Die Proben wurden während des Fahrtabschnitts M63/2 genommen und stammten von fünf Stationen. Die Fragestellungen orientierten sich eng an den Gesamtzielen des Projektes, die für alle untersuchten Tiergruppen gleich waren: "Untersuchung der Veränderung der Artenzusammensetzung im abyssalen Benthos entlang eines Süd-Nord-Transektes in nordatlantischen Tiefsee-Becken in Abhängigkeit von Umweltparametern, einschließlich der Ermittlung der absoluten Artendiversität und der Verbreitungsareale einzelner Arten." Die durchgeführten Studien der Loricifera des DIVA 2-Projektes ergänzen die Arbeiten, die sich im DIVA 1-Projekt nur auf das Angolabecken beschränkten. Alle 1.272 in den Proben vorhandenen Loricifera wurden auf Artebene bearbeitet. 60 "working species" wurden identifiziert, von denen 20 Arten durch Adulti oder mehrere Entwicklungsstadien gut dokumentiert sind. Es zeigte sich, dass das aus den DIVA 1-Studien bekannte Phänomen sich auch anhand der DIVA 2-Proben bestätigte, nach dem Tiefsee-Loricifera, die zu den Pliciloricidae gehören, sich bei entsprechenden Umweltbedingungen fast ausschließlich asexuell über ihre Larvenstadien und einzigartig komplexe Entwicklungszyklen vermehren. Die statistische Auswertung verweist auf die extreme Kleinräumigkeit der Tiefseehabitate - so fand sich ein Muster, nach dem sich die Stationen nach den in den Proben enthaltenen Entwicklungsstadien gruppieren lassen. Im Vergleich mit artenreicheren Meiofaunataxa, bei denen sich Diversitätsmuster anhand von Anzahl, Vorkommen und Einnischung der Arten ergeben, bieten die Loricifera eine zusätzliche, nur bei ihnen vorkommende Möglichkeit eines neues Diversitätsmusters, das auf der Ebene der Entwicklungsstadien basiert. Ferner fanden sich in den Proben auch einige wenige Vertreter der Nanaloricidae. Sie gehören zu neuen, bisher unbeschriebenen Taxa. Es gibt Anhaltspunkte, dass das Vorkommen von Nanaloricidae an besondere Sedimentparameter gekoppelt ist. Zwei Arten wurden mit neuen konfokal-mikroskopischen Techniken untersucht, und von einer Art wurde eine 3D-Rekonstruktion durchgeführt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2009). Culexiregiloricus, a new genus of Nanaloricidae (Loricifera) from the deep sea of the Guinea Basin (Southeast Atlantic). ZOOTAXA 2096: 33-49
    Gad, G.
  • (2009). Discovery of a simplified postlarva as life stage of Pliciloricus diva sp. n. (Loricifera) from the deep sea of the Angola Basin. ZOOTAXA 2096: 50-81
    Gad, G.
 
 

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