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Edition der Quellen zu Ägypten der Herrnhuter Brüderunität

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 30265927
 
Ziel des Projektes ist die Erfassung der Quellen im Archiv der Brüderunität in Herrnhut, die über die Aufenthalte, Reisen, Missionsversuche und interkonfessionellen und interreligiösen Kontakte der Herrnhuter in Ägypten berichten. Die erfassten Quellen sollen in einer Edition veröffentlicht und kommentiert werden. In Ägypten stießen die Herrnhuter Missionare auf die dort ansässige Koptische Orthodoxe Kirche. Kennzeichnend für die Tätigkeit der Herrnhuter in Ägypten blieb, dass ihre Wirksamkeit dort nicht zu einer Separation eines von ihnen erreichten Teiles aus der Gemeinschaft der koptischen orthodoxen Kirchen führte. Stattdessen kam es zu interkulturellem und interkonfessionellem Austausch, zum Teil auch zu zwischenkirchlichen Verständigungen über Lehrfragen. Von daher sind die Berichte der Herrnhuter nicht nur im Kontext von Missions- und Reiseliteratur des 18. Jahrhunderts von besonderer Bedeutung, sondern auch ein Beispiel für frühe ökumenische Kontakte. Die ursprünglich nach Iran entsandten Missionare Hocker und Rüffer trafen nachdem sie ihre Mission nach Iran 1748 abbrechen mussten in Ägypten ein, wo Rüffer starb. Der 1750 nach Herrnhaag zurückgekehrte Hocker wurde 1752 nach Kairo entsandt. Damit begann die Geschichte der Herrnhuter in Ägypten. 1782 beschloss die Generalsynode der Brüderunität die Aufhebung der Missionsstation in Kairo. Während herkömmlich die europäische Wahrnehmung der Kopten in Ägypten mit Napoleons Feldzug wissenschaftliche Beachtung fand, steht hier bis kurz vor der Zeit des Auftretens der französischen Truppen umfangreiches Quellenmaterial zur Verfügung, das aus gänzlich anderer Perspektive an den Kopten Ägyptens interessiert war.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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