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Gender-Diskurse und nationale Identität in Russland. Historische Perspektiven und aktuelle Tendenzen.

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 30717582
 
Mit dem Vorhaben sollen Diskussionen um Konstruktionen russischer ¿nationaler Identität¿ in ihrer Interdependenz mit Gender-Diskursen in den Blick genommen werden. Im Zentrum steht dabei die Frage, inwieweit die gegenwärtigen Identitätsdiskurse, die in unterschiedlichen Medien (z.B. Literatur, Publizistik, auch Kunst, Werbung, Film) entfaltet werden, historische diskursive Konstanten fortsetzen bzw. variieren oder neu akzentuieren. Diese Fragestellung soll über eine Analyse unterschiedlicher Textsorten für drei Zeitabschnitte nachgezeichnet werden: 19. Jahrhundert (dabei insbesondere 1820-1880) sowie die Epochenschwellen 19./20. Jahrhundert und 20./21. Jahrhundert. In enger Zusammenarbeit mit den russischen Partnerinnen werden sowohl literarische wie (kultur-)philosophische Texte analysiert, in denen implizit oder explizit das Thema nationaler Identität entfaltet wird. Dabei wird von der These ausgegangen, dass sowohl individuelle wie auch nationale Identität in einer prozessualen Dimension begriffen werden müssen, d.h. als performative Akte, die im Rahmen eines kulturellen Diskurses wiederholt, bekräftigt oder verworfen werden, eines Diskurses freilich, der in Russland vor allem auch im Medium fiktionaler Literatur als argumentationstragendem Element vermittelt wird. Angeregt durch die Theoriebildung der Gender- und der Postcolonial Studies sollen im gewählten Textkorpus Identitäts- und Alteritätsdiskurse herausgearbeitet werden. Das Ziel ist zu zeigen, dass gerade durch die Verknüpfung von Gender- und Nationsdiskursen jenes konflikthafte Ineinander gegensätzlicher Elemente (¿Hybridität¿) zu erkennen ist, das die Diskussionen um russische Identität im Spannungsfeld Russland-Europa-Asien prägt. In das Projekt integriert sind Arbeitstreffen und Konferenzen. Es dient auch der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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