Detailseite
Projekt Druckansicht

ProfilBildung an Niedersächsischen Gymnasien und integrierten Gesamtschulen (ProBiNi)

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Sonja Nonte; Professor Dr. Tobias C. Stubbe
Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 312968144
 
Aktuell entwickeln immer mehr Schulen in der Bundesrepublik Deutschland spezifische Schul- und/oder Klassenprofile, um in Anbetracht sinkender Schülerzahlen, der Zusammenlegung von Schulen und der Gründung neuer Schulformen wettbewerbsfähig zu bleiben. Zum einen bietet sich den Schulen durch die Profilierung die Möglichkeit auf interne und externe Anforderungen so zu reagieren, dass sie den Bedürfnissen der schulischen Akteure gerecht werden. Zum anderen kann durch explizite oder implizite Auswahlmechanismen die Zusammensetzung der Schülerschaft insbesondere dann aktiv beeinflusst werden, wenn die Schule über mehr Anmeldungen verfügt als ihr Plätze zur Verfügung stehen. Verschiedene Studien zeigen, dass die Wahl von Schulformen und Schulen stark abhängig von der sozialen Herkunft der Schülerinnen und Schüler ist. Diese Selektionsmechanismen, die Bedeutung der Profilbildung für die interne und externe Schulentwicklung sowie der Einfluss des Besuchs einer Profilklasse auf die Leistungsentwicklung von Schülerinnen und Schülern wurden bisher nur vereinzelt in den Blick genommen. Sie sollen im Rahmen des Projekts -ProfilBildung an Niedersächsischen Gymnasien und integrierten Gesamtschulen (ProBiNi)- erstmalig systematisch und multiperspektivisch untersucht werden. Dies erfolgt anhand einer kombinierten Quer- und Längsschnittstudie zu drei Erhebungszeitpunkten, bei der Schülerinnen und Schüler im Klassenverbund, Eltern, Schulleitungen und Lehrkräfte zu ihren Intentionen, ihrem Wahlverhalten und ihren Einstellungen zu den jeweiligen Profilierungsmaßnahmen mit Hilfe von standardisierten Fragebögen befragt werden. Die schulische Leistungsentwicklung der Schülerinnen und Schüler wird zudem im Rahmen eines quasi-experimentellen Designs (Treatment- und Vergleichsklassen) analysiert. Da sich in der Praxis eine Vielzahl an Profilierungsmaßnahmen auf Klassenebene finden, werden die im Rahmen einer Vorstudie im Raum Braunschweig und in Hamburg am häufigsten genannten Profilklassen (Bläser- und Forscher/NaWi bzw. MINT-Klassen) an den Schulformen Gymnasium und Gesamtschule ausgewählt. Die Schulen werden mit Hilfe einer systematischen Stichprobenziehung ermittelt, wobei die Stichprobe Profilklassen als auch Klassen ohne spezifisches Profil beinhaltet. Die standardisierte Befragung der an der Studie Beteiligten erfolgt zunächst zu Beginn der Jahrgangsstufe fünf und wird jeweils zu Beginn von Klassenstufe sechs (Schülerinnen und Schüler) und sieben (Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte) wiederholt. Die Auswertungsmethoden orientieren sich an den spezifischen Fragestellungen des Projekts und umfassen Zusammenhangsanalysen, Mehrebenenanalysen, latente Wachstumskurvenmodelle und Propensity-Score-Matching. Das Projekt ermöglicht erstmalig eine ganzheitliche Betrachtung der Zusammenhänge des in der Praxis weit verbreiteten Phänomens der Klassenprofilierung auf Schul- und Individualebene.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung