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Symbolverarbeitung bei normalen und pathologischen Alterungsprozessen

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314496754
 
Patienten mit Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) zeigen im Alltag erfahrungsgemäß Defizite im Bereich der Orientierung. Die Verwendung von Schildern und Symbolen im klinischen und häuslichen Umfeld bietet in diesem Kontext häufig die einzige Kompensationsmöglichkeit. Allerdings gibt es in der Literatur Hinweise darauf, dass DAT-Patienten generell Schwierigkeiten haben, Symbole korrekt zu deuten, und dass der Nutzen von Schildern und Symbolen von bestimmten Symboleigenschaften abhängt. In Pflegeeinrichtungen und Altersresidenzen finden optimierte Schilder und Symbole bereits eine breite Anwendung, allerdings gibt es kaum Studien, die deren Nutzen empirisch untermauern. Einige Interventionsstudien, die neben einer speziellen Personalschulung und der physikalischen Umgestaltung von Stationszimmern auch den Gebrauch optimierter Schilder untersucht haben, berichten zwar positive Effekte, allerdings wurde bei einem Großteil dieser Studien lediglich der kumulative Effekt der Interventionsmaßnahmen untersucht, sodass über einen etwaigen differenziellen Effekt der Symboloptimierung keine Aussagen getroffen werden konnten. Unklar ist daher, ob und inwieweit DAT-Patienten von bestimmten Symboleigenschaften profitieren, während andere Symboleigenschaften keinen oder sogar einen negativen Einfluss auf das Symbolverständnis haben. Unklar ist darüber hinaus, inwieweit bestimmte Erkenntnisse auch für andere Patientengruppen Gültigkeit besitzen. In der geplanten Studie sollen daher in einem ersten Experiment neben gesunden Senioren und DAT-Patienten auch Patienten mit milder kognitiver Beeinträchtigung (MCI) und Patienten mit majorer Depression (MDD) mit einem Symbol-Verarbeitungstest (SVT) untersucht werden. Auf der Basis der identifizierten Defizitprofile sollen dann in einem zweiten Experiment optimierte Symbole entwickelt und praxisnah evaluiert werden. Dabei dient das Folgeexperiment vor allem der Objektivierung von Leistungsunterschieden zwischen DAT-Patienten und gesunden Gleichaltrigen in einem realen Setting und des Nutzens optimierter Symbole und einer doppelten Kodierung.Insgesamt ist die geplante Studie von hoher wissenschaftlicher, diagnostischer und praktischer Relevanz. So werden die Ergebnisse in einem wissenschaftlichen Kontext helfen, das heterogene Konstrukt des Symbolverständnisses besser zu verstehen und die defizitären Kognitionsprozesse zu identifizieren, die innerhalb der einzelnen Patientengruppen mit Symbolverarbeitungsdefiziten assoziiert sind. Darüber hinaus werden wichtige Grundlagen für die praktische Gestaltung bestimmter Symbole geschaffen, deren Nutzen praxisnah evaluiert wird. Letztlich könnte das geplante Projekt wichtige diagnostische Informationen liefern. Beispielsweise würde eine frühe Identifikation von DAT-Patienten im Prodromalstadium der Erkrankung (MCI) und die Abgrenzung zu Depression eine frühzeitige Behandlung ermöglichen, die in diesem Stadium besonders effektiv ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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