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Ökonomische Effekte der Übernahme der International Financial Reporting Standards (IFRS): Die Rolle von Selektionseffekten und Delistings / Downlistings

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314660291
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Erkenntnisgewinn. Die zahlreichen Einzelbefunde liefern drei grundlegende Beiträge. Erstens in Gestalt neuer Erkenntnis zu den ökonomischen Effekten der verpflichtenden EU-weiten Einführung der IFRS. Es wurde gezeigt, dass die mit dem IFRS-Mandat einhergehende Einrichtung von Enforcement-Institutionen ökonomisch bedeutsame Kosten auf Unternehmens- bzw. Managerebene verursacht und mit verantwortlich zeichnet für Downlistings. Weiterhin wurde die institutionelle Vielfalt einzelner europäischer Kapitalmarktsettings dokumentiert und somit Chancen, aber auch Grenzen (Stichwort: institutionelle Komplementaritäten) für künftige Forschungsarbeiten aufgezeigt. Der zweite Beitrag betrifft Einblicke in Unternehmensreaktionen auf Publizitätsregulierung. So konnte die bedeutsame Rolle der Enforcement-Überwachung für Unternehmensentscheidungen dokumentiert werden, bewusst Regulierungsmaßnahmen durch Listing-Entscheidungen zu umgehen. Das Projekt zur Quartalsberichterstattung wiederum zeigt eine spiegelbildliche Variante dieser „regulatory avoidance“: Unternehmensentscheidungen, trotz der regulatorisch erwünschten Beendigung der Quartalsberichterstattung diese freiwillig aufrecht zu erhalten. Der dritte Beitrag ist methodischer Natur und betrifft empirische Effektstudien, welche ökonomische Effekte der Publizitätsregulierung unter Verwendung der Datensätze kommerzieller Datenbanken untersuchen. Hier konnten methodische Standards für valide Research Designs fortentwickelt werden, basierend auf Panel-Datensätzen und komplexen Fixed-Effects Strukturen. Des Weiteren wurde ein Schlaglicht geworfen auf die Defizite kommerzieller Datenbanken insbesondere im Hinblick auf Datenqualität, -granularität und -validität im Zeitablauf. Diese Befunde betreffen die breite wirtschaftswissenschaftliche Community und könnten Anlass sein, ein stärker abgestimmtes Nachfrage-Verhalten gegenüber Datenbank-Anbietern zu erwägen, etwa auch im Angesicht des steigenden Bedarfs an Daten zur „Corporate Social Responsibility“.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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