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Hochaufgelöste 3-Tesla-Magnetresonanztomographie der Karotiden in der Diagnostik des kryptogenen Schlaganfalls

Antragsteller Dr. Andreas Schindler
Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314839403
 
Etwa 70% der ischämischen Schlaganfälle sind auf kardiale Embolien, mikrovaskuläre oder stenosierende arteriosklerotische Gefäßveränderungen zurückzuführen. Trotz umfangreicher Diagnostik bleibt bei ca. 25% der Patienten die Ursache des Schlaganfalls ungeklärt (kryptogener Schlaganfall). Allerdings werden Wandveränderungen an den großen hirnversorgenden Gefäßen üblicherweise nur dann als ursächlich eingestuft, wenn Stenosen vorliegen (z.B. >50% nach TOAST). Diese aus pathophysiologischer Sicht fragwürdige Klassifikation hat Ihre Ursache in technischen Limitationen konventioneller bildgebender Methoden., welche einer differenzierten Analyse nicht-stenosierender atherosklerotischer Wandveränderungen und der Identifizierung von vulnerablen Plaques (VP) im Wege stehen. Die hochaufgelöste Magnetresonanztomographie (MRT) der Karotiden stellt eine relativ neue nicht-invasive Methode dar, die es erlaubt, VPs mit guter Korrelation zur Histopathologie zu identifizieren. Ausgehend von Voruntersuchungen unserer Arbeitsgruppe, welche einen ursächlichen Zusammenhang zwischen VPs und ischämischen Schlaganfällen nahelegen, soll im Rahmen der prospektiven, multizentrischen Carotid Plaque Imaging in Acute Stroke (CAPIAS)-Studie geklärt werden, ob bei einem Teil der Patienten mit kryptogenem Schlaganfall eine VP vorliegt und ob das Vorliegen von VPs einen Einfluss auf die Rezidivraten von klinisch manifesten und klinisch stummen Ischämien sowie auf die Progressionsrate der Atherosklerose hat. Als Kontrollen dienen die kontralaterale, vom Schlaganfall nicht betroffene Seite sowie ein Vergleichskollektiv von Patienten mit anderweitigen Schlaganfall-Ätiologien. Der vorliegende Antrag zielt auf eine Förderung der Auswertung bereits erhobener und im Rahmen der andauernden Rekrutierung akquirierter MRT-Bilddatensätze der Karotiden und des Schädels (jeweils erhoben zu Studieneinschluss und nach 12 Monaten) ab. Hierzu werden die MRT-Daten der Halsgefäße mit dezidierter Software ausgewertet. Atherosklerotische Plaques werden qualitativ charakterisiert und die Gefäßwand sowie einzelne Plaquekomponenten (u.a. Einblutung, Fettkern, Verkalkungen) quantitativ erfasst. Anschließend werden anhand dieser Parameter Korrelationen zwischen VPs und dem Vorliegen eines kryptogenen Schlaganfalls, zwischen VPs und Rezidivraten ischämischer Schlaganfälle sowie der Einfluss von VPs auf die Progression der Atherosklerose untersucht. Eine langfristige und effektive Verfügbarkeit der phänotypischen Daten wird durch die Erstellung einer umfassenden Datenbank sichergestellt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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