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Bilingualer Unterricht und die Entwicklung von Schulleistungen, kognitiven Fähigkeiten und motivationalen Merkmalen in der Sekundarstufe I und II: eine Sekundäranalyse der LAU und KESS Daten (BLUE SKM)

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316295376
 
Ein hohes Niveau fremdsprachlicher Kompetenz gilt als erstrebenswertes Bildungsziel. In den letzten Jahren stieg daher die Popularität von Sprachprogrammen, die sogenanntes Content and Language Integrated Learning (CLIL) bieten. Statt konventionellem Fremdsprachenunterricht werden hier die curricularen Inhalte in einem oder mehreren Fächern im Medium der Fremdsprache (L2) unterrichtet (meist einer Weltsprache wie Englisch). Inwiefern dies gelingt und welche weiteren Effekte bilingualer Unterricht bis zum Ende der Schulzeit hat, ist insbesondere für Deutschland nur unzureichend geklärt. Die Mehrzahl der vorliegenden internationalen Studien berichtet für die Sachfächer zumindest keine Leistungseinbußen, auch wenn der Sachfachunterricht in der L2 erteilt wird. Ebenso wenig scheinen bei bilingualem Unterricht motivationale Nachteile aufzutreten. Darüber hinaus werden positive interlinguale Transfereffekte zwischen L1 und L2 gefunden (Gebauer, Zaunbauer, & Möller, 2013). Bislang gibt es keine längsschnittlichen Analysen der Effekte bilingualen Unterrichts, die die gesamte Zeitspanne der Sekundarschulzeit in Deutschland abdecken. Auch für die Bilingualismusforschung wären Erkenntnisse zur langfristigen Leistungsentwicklung von Schülern der Majoritätssprache Deutsch, die in Englisch als L2 teilimmersiv unterrichtet werden, gewinnbringend. Mit LAU und KESS liegen zwei Datensätze vor, die entsprechende Analysen vom Beginn der Sekundarstufe I bis zum Ende der Sekundarstufe II erlauben. Mit längsschnittlichen Analysen der Daten der LAU- und KESS-Studien sollen insbesondere Leistungsentwicklungen in den Fächern a) Englisch, Deutsch, Biologie (als in der L2 unterrichtetes Sachfach) und Mathematik untersucht sowie (interlinguale) Wechselwirkungen zwischen den b) Sprachleistungen, c) den Sprach- und Sachfachleistungen sowie d) den Sprachleistungen und den kognitiven Grundfähigkeiten und e) den motivationalen Variablen geprüft werden. Entsprechende Befunde aus LAU und KESS sind bislang nur in überwiegend deskriptiven Berichten dokumentiert. In der LAU-Stichprobe sind ca. 600 Schüler in deutsch-englisch bilingualen Zügen zu finden. Im KESS-Datensatz finden sich insgesamt 660 Schüler, die englisch-bilinguale Zweige besuchten. Mit den Analysen kann sowohl der Frage nach der Eingangsselektivität als auch der Frage nach der Effektivität bilingualer Programme nachgegangen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Jürgen Baumert
 
 

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