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SoSexOT - Entschlüsselung des Oxytocin-Netzwerkes, welches sozial-sexuelles Verhalten steuert

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316694078
 
Reproduktion ist ein essentielles Merkmal lebender Organismen und wird in Vertebraten größtenteils durch das hypothalamische Neuropeptid Oxytocin (OT) und seinen Homologen gesteuert. In Säugetieren wird der Akt der Fortpflanzung mittels komplexer sozial-sexueller (SS) Verhaltensmuster, welche in präkopulativ und kopulativ eingeteilt werden können, realisiert, wobei beide durch OT moduliert werden. Allerdings sind die genauen OT-Verbindungen, die diesen Verhaltensweisen zugrunde liegen bisher kaum entschlüsselt worden. Obwohl es keinen Zweifel daran gibt, dass OT sexuelles Verhalten begünstigt sind die OT-Projektionen im Vorderhirn, welche präkopulatives Verhalten steuern, ebenfalls kaum erforscht. Um diese Fragen beantworten zu können, werden wir eine kürzlich entwickelte Methode (namentlich 'Virus-based genetic Activity-Induced Tagging; Abk. VGAIT) benutzen, um diejenigen OT Neuronen zu markieren, welche während präkopulativem und kopulativem Verhalten aktiviert wurden. Mit Hilfe dieser Methode können wir die räumliche Verteilung dieser OT-Neurone im Hypothalamus aufklären, Ihren Phänotyp bestimmen, sowie Regionen identifzieren, welche durch OT-Projektionen dieser markierten Neurone Informationen aus Vorderhirn, Hirnstamm oder Rückenmark erhalten. Gleichzeitig werden wir in frei-beweglichen Ratten die Aktivität dieser OT-Neurone aufzeichnen um Informationen über Ihre Eigenschaften und Reizbarkeit während SS-Verhalten zu erhalten. Basierend auf anatomischen Daten werden wir anschließend die axonale OT-Auschüttung in Regionen im Vorderhirn, welche funktionell mit SS-Verhalten zusammenhängen, stimulieren. Als finales Experiment werden wir durch Optogenetik und pharmakologische Methoden ganze Populationen von markierten OT-Neuronen aktivieren oder inhibieren und Veränderungen im SS Verhalten beobachten. Die zu ewartenden Daten dieses Vorhabens wären komplett neu und erlauben Einblicke in die Physiologie des OT-Systems im Kontext von SS-Verhalten. Des Weiteren ist unser Vorhaben höchst relevant für die menschliche Gesundheit da es grundlegende Fragen über Pathogenese und mögliche Interventionen liefert, welche Patienten mit reproduktiven Krankheiten und Problemen der sexuellen Erregbarkeit helfen können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Kooperationspartner Dr. Alexandre Charlet, Ph.D.
 
 

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