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Therapieinduzierte Veränderungen der cerebralen Repräsentation bei cranio-mandibulärer Dysfunktion

Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316998675
 
Über die Wirkungsweisen der Therapieansätze bei der cranio-mandibulären Dysfunktion (CMD) herrscht immer noch Unklarheit. Untersuchungen zu pathologischen Veränderungen am Kiefergelenk scheinen die Erkrankung ungenügend zu differenzieren. Obwohl bekannt ist, dass psychologische Faktoren bei der Entstehung der chronischen Schmerzsymptomatik eine Rolle spielen, sind die neurobiologischen Grundlagen dieser Faktoren weitgehend unbekannt. Unsere Arbeitsgruppe hat bereits einige Grundlagen der cerebralen Repräsentation des Okkludierens dargestellt und charakteristische Veränderungen der Repräsentation des Aufbisses bei CMD aufgezeigt. Zudem konnte in einem longitudinalen Design mittels funktioneller Magnetresonanz¬tomographie (fMRT) gezeigt werden, welche Veränderungen die Steuerung des Aufbisses durch eine drei wöchige Oberkiefer-schienen¬therapie bei Patienten mit CMD erfährt. Wir haben als Korrelat für die affektive Schmerzkomponente bei CMD die vordere Inselregion identifiziert. Diese Region ist auch in anderen funktionellen und strukturellen Untersuchungen an chronischen Schmerzpatienten als eine der wesentlichen Zielregionen, die bei der Verarbeitung chronischer Schmerzen Änderungen zeigen, beschrieben worden. Bisher ist nicht bekannt, ob sich die Veränderung der Repräsentation des Aufbisses bei CMD spezifisch auf die okklusale Wirksamkeit der Schiene bezieht oder eher unspezifisch auf andere Aspekte der Therapie.Im geplanten Forschungsprojekt soll die Therapie der CMD durch eine okklusal wirksame Schiene (Michigantyp) mit einer Schiene, die den okklusalen Kontakt der Zähne nicht beeinflusst (rein palatine Schiene/Gaumenplatte) in einem Wartekontrollgruppen¬design verglichen werden. Durch Messungen der funktionellen Repräsentation des Aufbisses vor und nach der Therapie sowie anderer neurophysiologischer Parameter des Aufbisses (Symmetrie der Bewegungskoordination, Aktivität der Kaumuskulatur in Ruhe und bei maximaler Ausbissaktivität) können die spezifischen Veränderungen der cerebralen Repräsentation, die mit der Wirkung einer Aufbissschiene bei Patienten mit CMD einhergeht, identifiziert werden. Hierbei werden sowohl Auswertungen zur Repräsentation in funktionellen Arealen als auch die Interaktion der Regionen in Netzwerken untersucht. Außerdem sollen initiale Auffälligkeiten der Repräsentation des Okkludierens und des Verlernens emotionaler Reize im Vergleich zu einer angepassten gesunden Kontrollgruppe erfasst werden. Hierbei versprechen wir uns Einsicht in die affektiven Veränderungen der emotionalen Verarbeitung bei diesen Patienten. Durch ein verbessertes Verständnis der Wirkungsweise von Schienentherapien und begleitenden psychologischen Effekten, erwarten wir künftig, die Effizienz der Therapie erhöhen zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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