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Die Rolle der objektiv gemessenen körperlichen Aktivität und des Bewegungsmangels für ein erfolgreiches Altern: eine bevölkerungs-basierte Längsschnittstudie bei älteren Erwachsenen

Fachliche Zuordnung Gerontobiologie und Geriatrie
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317230302
 
Körperliche Aktivität ist ein Hauptfaktor im International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) -Rahmenkonzept zur Erhaltung oder Verbesserung eines erfüllten und selbstbestimmten Lebens. Eine solide wissenschaftliche Studienlage belegt, dass körperlich aktive Personen eine höhere körperliche Fitness, eine bessere Lebensqualität und ein geringeres Risiko für eine Vielzahl von chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, und Krebs haben. Zudem haben sie auch ein geringeres Risiko für kognitive Funktionseinschränkungen. Doch bisher sind Daten von älteren Erwachsenen rar. Speziell ältere Menschen haben ein großes Risiko für chronische Erkrankungen und funktionelle Einschränkungen. Bei ihnen ist die Reduktion der körperlichen Aktivität auch am deutlichsten. Allerdings fehlen Längsschnittmessungen der körperlichen Aktivität und des Bewegungsmangels in größeren Kohorten von älteren Menschen. Außerdem haben die meisten verfügbaren Kohortenstudien die körperliche Aktivität nur mit retrospektiven Fragebögen erhoben. Besonders Studien mit wiederholten Messungen und einem ausreichend langen Follow-up, welche die Durchführung von Sensitivitätsanalysen erlauben, sind nun erforderlich, um die Zusammenhänge besser zu verstehen ( Ausschluss von sog. reverse causality). Die ActiFE-Ulm-Studie ist eine große bevölkerungsbezogene Studie mit n = 1.506 älteren Menschen im Alter von 65+ Jahren, die einige dieser Lücken schließen will. Während des ersten Follow-ups zwischen August 2012 und November 2013 wurden n = 834 Teilnehmer erneut untersucht. Wie bei Baseline erfolgte erneut eine sensorbasierte Messung der körperlichen Aktivität, eine Blutprobenentnahme, sowie eine Erhebung von funktionalen, kognitiven und sozialen Elementen. Das Hauptziel der nun vorgeschlagenen dritten Erhebung ist es, die Verläufe und Bewegungsmuster der körperlichen Aktivität und des Bewegungsmangels bei älteren Erwachsenen während eines siebenjährigen Beobachtungszeitraums zu beschreiben. Die Beurteilung wird wieder auf einer sensorbasierten, objektiven Messung der körperlichen Aktivität über 7 Tage hinweg erfolgen. Wir werden zudem die Assoziation der körperlichen Aktivität und des Bewegungsmangels mit Korrelaten erfolgreichen Alterns nach sorgfältiger Adjustierung von potentiellen Störfaktoren (Confoundern) analysieren. Im Einzelnen wird die prognostische Wertigkeit der körperlichen Aktivität und des Bewegungsmangels mit verschiedenen Parametern des funktionellen Status, mit dem Vorkommen von Stürzen und Knochenbrüchen, mit anderen Morbiditätsfaktoren (z.B. der kognitiven Funktion), mit der Sterblichkeit und mit spezifischen Biomarkern in einem Längsschnittdesign analysiert. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Ergebnisse bedeutende Wissenslücken schließen und wichtige translationale Aspekte zu Tage fördern werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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