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Katholische Jugendverbandsarbeit und Ganztagsschule. Entwicklung einer qualitativ-empirisch fundierten und (religions-)pädagogisch reflektierten Theorie jugendverbandlicher Arbeit am Lernort Ganztagsschule

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317475089
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt ging von der Hypothese aus, dass Kooperationen von Ganztagsschule und kirchlichen Jugendverbänden Veränderungen für beide Seiten in Hinblick auf die (religions-)pädagogische Arbeit und deren strukturelle Organisation hervorbringen, wobei Schule einen deutlicheren Einfluss auf die Jugendverbände hat. Das Projekt verfolgte dabei vier Ziele: Erstens wurden die Angebote katholischer Jugendverbandsarbeit in Ganztagsschulen in ihrer theoretischen Konzeptionierung und praktischen Durchführung empirisch untersucht und analysiert. Zweitens zielte das Projekt darauf, auf der empirischen Basis Ganztagsschule als einen spezi-fischen religionspädagogischen Lernort von katholischer Jugendarbeit zu qualifizieren. Dazu sollten drittens die empirischen Ergebnisse im Horizont von Theorien der Ganztagsschulbildung, der formellen und non-formalen Bildung sowie der Schulpastoral und Jugendverbands-arbeit eingebettet werden. Schließlich sollten viertens die Auswirkungen von Jugendver-bandsarbeit in der Ganztagsschule aus der Akteursperspektive erhoben und diese in Bezugs-diskursen, wie z. B. Schulpastoral oder Schulentwicklung interpretiert werden. Das beantragte Projekt wurde als qualitative-empirische Studie an insgesamt sieben Schulstandorten durchgeführt, die Kooperationspartner des BDKJ Osnabrück bzw. Paderborn sind. Die empirische Erhebung des geförderten Projekts konnte wie geplant durchgeführt werden, wenngleich es kleinere, organisatorisch begründete Abweichungen im Sample gegeben hat, ohne dass die ersten zwei Zielsetzungen verändert werden mussten. Ein zentrales Ergebnis der Studie liegt in der zu erwartenden Bestätigung der Hypothese, dass die Veränderungen auf Seiten der Jugendverbände deutlich größer sind als auf Seiten der Schulen. Vor allem lassen sich im Ganztagsschulkontext jugendverbandliche Prinzipien wie Freiwilligkeit, Zeitgestaltung, Ehrenamtlichkeit und Partizipation nur in Ansätzen realisieren. Dennoch werden die jugendverbandlichen Angebote von schulischer Seite sehr geschätzt, ohne dass es sich um gleichberechtigte Kooperationen handelt. Die Angebote und konzeptionellen Ausgestaltungen variieren jedoch zwischen den Paderborner und Osnabrücker Standorten sehr, was sich insbesondere durch die unterschiedliche Genese und Grundstruktur der Kooperationen begründen lässt. Allen Projekten ist jedoch gemeinsam, dass grundlegende konzeptionelle Überlegungen sowohl von Jugendverbandsarbeit in Schule als auch von ‚Ganztag‘ allgemein weitgehend fehlen. Vielmehr führen oftmals Gelegenheitsstrukturen und Bedarfe zur jeweiligen Kooperation und Konzeption. Bezüge von Jugendverbandsarbeit zu schulpastoralen Angebot vor Ort konnten kaum wahrgenommen werden, obwohl teilweise auch Schulen in kirchlicher Trägerschaft untersucht wurden. Ebenfalls konnte kein reflektiertes, explizites Konzept religiöser Bildung bei den jugendverbandlichen Anbietern und den Angeboten ausgemacht werden. Dies hatte im Projektverlauf zur Folge, dass die vierte Zielsetzung nur eingeschränkt verfolgt werden konnte. Als besonders aufschlussreich erwiesen sich die unterschiedlichen Akteursperspektiven, wobei deren jeweiligen subjektiven Theorien als relevante Größen in der Ausgestaltung der Kooperationen ausgemacht werden konnten. Der personale Faktor erwies sich als umso bedeutender, als dass Jugendverbandsarbeit und Ganztagsschule an den einzelnen Standorten kaum konzeptionell bildungstheoretisch ausgeprägt sind. Ein wesentliche Gelingensbedingung der Kooperationen liegt somit in den Kompetenzen, Zielen und subjektiven Theorien der jeweiligen Akteure begründet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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